Bleihaltige Farben bleiben in der EU weiterhin in Gebrauch

Der REACH-Ausschuss der EU hat vergangene Woche dafür gestimmt, zwei bleihaltige Farbstoffe zu genehmigen. Die Stoffe können in sechs unterschiedlichen Bereichen der Industrie für weitere sieben beziehungsweise vier Jahre angewendet werden.
Dies betrifft spezielle Beschichtungen und Kunststoffe wie Fahrbahnmarkierungen, die die Stoffe Bleisulfochromat-Gelb oder Bleichromatmolybdatsulfat-Rot enthalten. Den Antrag hatte ein niederländisches Unternehmen im Auftrag der Dominion Colour Cooperation aus Kanada gestellt. Die EU-Kommission hatte in einem Beschlussentwurf die Analysen des Ausschusses für Risikobeurteilung (RAC) sowie des Ausschusses für sozioökonomische Analyse (SEAC) berücksichtigt und eine zu hohe Gefahr für Mensch und Umwelt ausgeschlossen.
Diese Zulassung ist umstritten. Umweltorganisationen sind empört über diese Entscheidung. Sara Bosché, Leiterin des Projektes zur Beseitigung von Bleifarben weltweit des Körpers IPEN, sagte: „Diese Entscheidung schafft nicht nur einen unzumutbaren Präzedenzfall für REACH, sondern untermauert komplett die weltweiten Anstrengungen, Bleifarben abzuschaffen. Es überrascht umso mehr, dass die EU ein kanadisches Unternehmen mit hochgiftigen Stoffen fördert, anstatt Produzenten in der EU, die diese schon längst mit sichereren Alternativen ersetzt haben.“Blei gilt als das giftigste Schwermetall weltweit. [es]