Giftfrei leben: Gesundheit schützen, Gefahren minimieren
Für 18 untersuchte Stoffe und Stoffgruppen hat das Gesundheitsforschungsprojekt HBM4EU (Europäische Human Biomonitoring Initiative) über fünf Jahre hinweg kritische Belastungen in nahezu allen Bevölkerungsgruppen Europas gefunden. In 14 Prozent der Körper von Kindern und Jugendlichen finden sich Werte, „bei denen gesundheitliche Folgen nicht mehr ausgeschlossen werden können“, erläutert Chemikalienexpertin Dr. Marike Kolossa-Gehring vom Umweltbundesamt (UBA). Und im durchschnittlichen mitteleuropäischen Körper lassen sich rund 400 Chemikalien im Blut finden. Phthalat-Weichmacher, Blei, Fluorchemikalien (PFAS), Arsen – die Belastung ist bedenklich hoch. Erfolgen Stoffverbote, lässt sich das mit zeitlichem Abstand in den Daten wiederfinden, dort finden sich dann aber auch die Substanzen, die die Verbotenen ersetzt haben. Im Sinne der menschlichen und auch planetaren Gesundheit muss hier dringend gehandelt werden. Mit einer nachhaltigen Chemikalienproduktion könnte man eine ganze Reihe Schäden abwenden, sagt Kolossa-Gehring. Ein bisschen mehr leben wie unsere Großeltern sei letztlich auch gut für die Erde, denn „es wird kein gesundes Leben geben, wenn unser Planet nicht auch gesund ist.“
Shownotes:
Ergebnisse des europaweiten Forschungsprojektes zum Human Biomonitoring: HMB4EU (hier besonders „Results“, „Insights“ und „Citizen´s Corner“)
Umweltbundesamt: Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit, GerES
Apps zur Überprüfung von Schadstoffen: www.bund.net/toxfox
und https://www.askreach.eu/app/
Radio Eins-Sendung: ToxFox – eine App zur Erkennung bedenklicher Chemikalien
Politische Ökologie 171: „Zukunftsfähige Chemie – Impulse für eine nachhaltige Stoffpolitik“