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Klimapolitische Forderungen der Umweltverbände zum Gasausstieg

Klimapolitische Forderungen der Umweltverbände zum Gasausstieg

A Klimaschutz funktioniert nur über den Ausstieg aus fossilem Gas

Die Klimakrise schreitet weiter voran und trifft mit ihren Auswirkungen vor allem einkommensschwache Haushalte. Um effektiven Klimaschutz umzusetzen, braucht es die Abkehr von fossilen Energien und entsprechend einen Ausstieg aus Erdgas im Einklang mit dem 1,5-Grad-Limit des Pariser Klimaabkommens. Dafür braucht es dringend eine politische Strategie der Bundesregierung. Der Gasausstieg muss Paris-konform umgesetzt und sozial gestaltet werden sowie eine klare Perspektive für die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft bieten.
Im Gegenteil wurde aber in der Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in den letzten Jahren ein massiver Ausbau von Gasinfrastruktur durch die Bundesregierung vorangebracht – insbesondere für LNG, welches in seiner Klimabilanz ähnlich schädlich wie Kohle ist. In Produktionsländern wie den USA kommt es unter anderem durch Fracking zu massiver Umweltzerstörung.

B Einsparungen und Elektrifizierung haben Vorrang; wenn Wasserstoff zum Einsatz kommt, dann nur grüner

Klimaneutralität erreichen wir nur durch die Priorisierung von Energieeinsparungen sowie massive Anstrengungen in Energieeffizienz und die Umstellung auf 100% Erneuerbare Energien. Strom setzt man am effizientesten direkt in elektrischen Anwendungen ein. Nur in bestimmten, vorwiegend industriellen Anwendungsfällen ist die ineffiziente Umwandlung von Strom in grünen Wasserstoff notwendig, um aus fossilem Gas (und Kohle) aussteigen zu können.
Der Hochlauf sowie die Einsatzmöglichkeiten von grünem Wasserstoff wurden in den letzten Jahren deutlich überschätzt. Man konnte sogar den Eindruck gewinnen, dass der Wasserstoffhochlauf und nicht die Klimaneutralität zum Zweck der deutschen Energiepolitik geworden ist. Für uns ist klar, dass Wasserstoff im Vergleich zu Elektrifizierung, smarter Energienutzung, Energiespeicherung, Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft die mit Abstand ineffizienteste Lösung in der Abkehr von fossilen Brennstoffen darstellt. Wenn doch Wasserstoff zur Anwendung kommt, dann muss dieser zwingend grün sein, aus zusätzlichen Erneuerbaren-Anlagen stammen und nachhaltig produziert werden.

C Gasverbräuche konsequent reduzieren und neue Fallstricke vermeiden

Der Ausstieg aus fossilem Gas setzt die Reduktion von Gasverbräuchen sowohl im Strombereich, als auch in der Wärme und der Industrie voraus. Der russische Angriffskrieg hat deutlich gemacht, dass diese Sektoren durch fossile Brennstoffe extrem vulnerabel sind. Eine Verlängerung dieser fossilen Abhängigkeiten durch blauen Wasserstoff ist deshalb unbedingt zu vermeiden und eine Elektrifizierung in allen Bereichen zu stärken. Neben dem ebenfalls vom DNR eingereichten Papier zur Industriepolitik umfasst dies auch Maßnahmen im Strom- und Wärmesektor:

Kontakt für Rückfragen

Alexander Kräß

Projektreferent für Klimaschutz und Transformationspolitik

alexander.kraess@dnr.de