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Debatte um Laufzeitverlängerung blockiert Energiewende
Pressestatement | 03.08.2022
#Klima und Energie

Debatte um Laufzeitverlängerung blockiert Energiewende

Demo gegen Atomkraft
© Foto: AdobeStock/Simon Kumm
Niebert: „Die Atomkraft ist eine Katastrophe für alle kommenden Generationen."

Berlin – Die derzeit diskutierte Streckung des AKW-Betriebs kommentieren Wendelin Haag, Vorsitzender des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR) und Kai Niebert, Präsident des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR):

Eine Streckung oder jegliche andere Art der Verlängerung der Atomenergie-Nutzung lehnen der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) und der Deutsche Naturschutzring (DNR) entschieden ab. „Der Betrieb und die Entsorgung sind mit einem lebensbedrohlichen Risiko für alle heutigen und künftigen Generationen verbunden“, warnt Wendelin Haag, Vorsitzender des DBJR.

„Eine als Streckbetrieb getarnte Laufzeitverlängerung leistet weder einen Beitrag zur Versorgungssicherheit noch zu bezahlbaren Strompreisen. Die Debatte um eine Laufzeitverlängerung lenkt von den Notwendigkeiten konsequenter Einsparungen ab und blockiert die Energiewende“, sagt Kai Niebert, Präsident des DNR.

„Die Atomkraft ist eine Katastrophe für alle kommenden Generationen, die Millionen von Jahren die energiepolitischen Irrungen der Vergangenheit in unsicheren Endlagern werden überwachen müssen. Wer jetzt neue Betriebsgenehmigungen aussprechen will – denn diese braucht es für einen Betrieb über den 31.12.2022 hinaus – oder gar noch neue Brennstäbe bestellen will, setzt vor allem die jungen Menschen im Land unkalkulierbaren Risiken aus“, sagt Niebert.

„Die irritierende Nebendebatte über die Atomkraft lenkt vom richtigen und wichtigen Diskurs ab, wie die Energiewende mittels erneuerbarer Energien nachhaltig beschleunigt werden kann“, sagt Wendelin Haag. Junge Menschen erwarteten eine intensive und sachliche Debatte sowie zügige Maßnahmen über einen schnellen Ausbau der regenerativen Energien, über rechtssichere und schnelle Genehmigungsverfahren zum Beispiel für Windräder und Stromtrassen, über dezentrale, vernetzte Lösungen der Energieversorgung sowie über notwendige, leistbare und sozialgerechte Energiesparmaßnahmen.

„Atomstrom bleibt eine Energieform, die systematisch betrachtet weder klimafreundlich noch günstig ist, deren Risiko unüberschaubar ist und deren Abfallprodukte künftige Generationen noch Jahrhunderte belasten werden. Deswegen geht der Bundesjugendring in seinen Forderungen über das bundesweite Ende des Atomstroms hinaus. Wir erwarten ebenfalls ein Ende der zivilen Nutzung der Atomenergie in Europa“, sagt Wendelin Haag und fordert die EU-Kommission auf, Lösungen vorzubereiten.

Kontakt für Rückfragen

Birthe März

Referentin für Klima- und Energiepolitik, insbesondere erneuerbare Energien und Gebäude

030 6781775-917

birthe.maerz@dnr.de

Adréana Hess

Referentin für Presse und Online-Redaktion

030 6781775-82

adreana.hess@dnr.de

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