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Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen

Drei Fragen an Undine Kurth

Was verbindet Sie mit dem DNR und was waren Ihre kuriosesten Erlebnisse im DNR?

In erster Linie verbinde ich mit dem DNR jede Menge Arbeit!  – eine Arbeit allerdings, die ich fast immer gerne mache! Denn darin findet sich meine Natur- und Tierschutzleidenschaft und politische Erfahrung aus den letzten 30 Jahren wieder. Und all das kann man auch gut brauchen, wenn man nicht an Ignoranz und Sturheit mancher Lobbygruppen verzweifeln will. Und schon ein bisschen kurios war es, als ich als Vizepräsidentin des DNR eingeladen war, Ende 2018 in Wien den Tier&Recht-Tag zu moderieren, eine Veranstaltung mit etwa 200 Gästen aus den Bereichen Juris (wie man in Österreich zu den Juristen sagt), Tierschutzarbeit und Tierschutzpolitik samt Medien. Da fand ich es am Anfang gut und richtig, den DNR  als Dachverband kurz vorzustellen. Und als ich sagte, dass wir über all unsere Mitglieder fast 11 Millionen Menschen direkt erreichen, fiel mir – und nicht nur mir - auf, dass das mehr sind als ganz Österreich Einwohner hat. Das sind knapp neun Millionen. War aber nur ein bisschen peinlich.

"Groß ist er also, unser DNR, und ist sich dessen vielleicht gar nicht immer bewusst!!"
Undine Kurth

Was waren aus Ihrer Sicht die größten Erfolge des DNR für den Natur-, Tier- und Umweltschutz?

Dass es uns so gibt, wie wir sind!! Als Dach für unterschiedliche Akteure – groß und klein, manche auch ganz groß - aber alle verbindet eines: das Engagement für den Erhalt unserer Mitwelt, die Erkenntnis, dass wir nur im Einklang mit der Natur – nie gegen sie – auf Dauer werden bestehen können.

Klar kann jeder besser werden und manche Reiberei ist verzichtbar.

Es ist aber einfach toll, dass Naturschutz, Tierschutz und Artenschutz gemeinsam an einem Strang ziehen und sich nicht gegeneinander ausspielen lassen getreu dem Motto: Gemeinsam sind wir stark. Das ist durchaus nicht überall so.

"Alle verbindet eines: das Engagement für den Erhalt unserer Mitwelt, die Erkenntnis, dass wir nur im Einklang mit der Natur – nie gegen sie – auf Dauer werden bestehen können."
Undine Kurth, DNR-Vizepräsidentin

Was wünschen Sie dem DNR für die nächsten 70 Jahre?

Eigentlich wäre es toll, wenn es uns in ein paar Jahren – zum Beispiel nachdem wir erfolgreich das Klima wieder ins Lot gebracht haben - gar nicht mehr bräuchte, wenn es also selbstverständlich würde, Mutter Erde mit Respekt zu behandeln und nicht auf Teufel komm raus auszubeuten. Da ich zwar blaue Augen habe, so blauäugig nun aber auch wieder nicht bin, kann ich nicht recht daran glauben, dass wir diese paradiesischen Zustände je erreichen werden. Und so wünsche ich mir, dass es den DNR noch weitere 70 Jahre gibt und dass es mal so weit kommt, dass sich überhaupt niemand wagen würde, etwas gegen das Urteil des DNR in die Tat umzusetzen. Ist doch ein hübscher Gedanke!!

Undine Kurth

Über Undine Kurth

DNR-Vizepräsidentin Undine Kurth – ursprünglich Innenarchitektin – ist seit über 25 Jahren für den Natur- und Tierschutz auf allen politischen Ebenen aktiv, sei es kommunalpolitisch im Stadtrat von Quedlinburg, als Vorsitzende des BUND in Sachsen-Anhalt auf Landesebene und seit 2002 als naturschutz- und tierschutzpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (zur Bundestagswahl 2013 schied sie aus dem Bundestag aus) sowie seit 2008 als Mitglied des Kuratoriums der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Darüber hinaus ist Undine Kurth Mitglied im NABU – Naturschutzbund Deutschland und im Tierschutzverein Quedlinburg. Seit 2012 ist sie Mitglied im Präsidium des Deutschen Naturschutzrings.