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Überblick über Umweltverschmutzung und ihre Auswirkungen in Europa
EU-News | 22.10.2020
#Emissionen

Überblick über Umweltverschmutzung und ihre Auswirkungen in Europa

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© Foto: Maria Bossmann

Die EU ist noch weit von einer „Null-Verschmutzung“, wie die EU-Kommission sie in ihrem Green Deal angekündigt hat, entfernt. Zu dem Schluss kommt eine neue Studie der Europäischen Umweltagentur (EEA).

Der Mitte Oktober veröffentlichte Bericht „Signals 2020“ beschreibt den Zustand der Luft, des Bodens und des Wassers in der EU sowie die verschiedenen Arten der Verschmutzung und ihrer Quellen. Die Umweltbehörde kommt darin beispielsweise zu dem Schluss, dass fast alle Europäer*innen, die in Städten leben, einer Luftverschmutzung ausgesetzt sind, die die Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) übersteigt. Entsprechend sei Luftverschmutzung die „größte umweltbedingte Gesundheitsgefahr in Europa“ und weltweit. Auch Verschmutzung durch Mikroplastik, Chemikalien wie per- und polyfluorierte Alkylsäuren (PFAS), Lärm oder Nährstoffe aus der Landwirtschaft stellten Gefahren für die Gesundheit der europäischen Bürger*innen dar. Nur 44 Prozent der Oberflächengewässer in Europa bescheinigt die EEA einen guten oder sehr guten ökologischen Zustand. Sogar 75 bis 96 Prozent der untersuchten Gebiete in europäischen Meeren hätten dagegen ein Verschmutzungsproblem. Die Gründe dafür seien vor allem Chemikalien, Eutrophierung, Nährstoffe aus der Landwirtschaft und der Klimawandel.

Um die Situation der Umwelt und Gesundheit in Europa zu verbessern, seien deshalb Maßnahmen wie nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken oder eine strenge Regulierung von Chemikalien notwendig. Die EU-Kommission hat vergangene Woche ihre neue Chemikalienstrategie vorgestellt, mit der sie die Verschmutzung durch gefährliche Stoffe in der EU beenden wolle (siehe EU-News vom 15.10.).

Zu welchen finanziellen Kosten die Luftverschmutzung in Europa führt, hat die European Public Health Alliance (EPHA) in einer Studie berechnet. Sie kam zu dem Schluss, dass im Jahr 2018 in 432 untersuchten Städten Gesamtkosten von über 166 Milliarden Euro durch dreckige Luft entstanden. Einen eindeutigen Einfluss auf Krankheitsraten habe demnach die Anzahl von Autos auf den Straßen der europäischen Städte. „1 Prozent mehr Autos auf den Straßen erhöht die Kosten für die Gesellschaft um 0,49 Prozent“, schreibt EPHA. Die Health and Environment Alliance HEAL forderte die kommunalen Regierungen auf, Autos aus den Stadtzentren zu verbannen und sichere Verkehrsalternativen zu schaffen. [km]

Bericht der EEA

Studie der EPHA

Pressemitteilung von HEAL

Wo ist es wie dreckig?

In einer neuen Datenbank veranschaulicht das Europäische Umweltbüro, wie viele und welche Schadstoffe Industrieanlagen in Europa ausstoßen. Was dabei deutlich wird: Für viele Anlagen werden Daten entgegen der EU-Vorschriften nicht öffentlich gemacht. Am intransparentesten? Deutschland.

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