Offener Brief: Änderung des Tierschutzgesetzes jetzt beschließen!
Die Novelle des Tierschutzgesetzes sollte trotz der anstehenden Neuwahlen möglichst schnell beschlossen werden. Ein breites Bündnis aus Tier-, Arten- und Umweltschutzorganisationen hat sich deshalb an Bundeskanzler Olaf Scholz gewandt.
Das Gesetz - ein „äußerst wichtiges Vorhaben” - wäre seit zehn Jahren die erste umfassendere Novellierung des Tierschutzgesetzes, heißt es in dem Schreiben. Zudem enthalte der bisherige Entwurf auch das Amt einer oder eines unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Tierschutz, was im Koalitionsvertrag von 2021 versprochen worden sei. „Das Tierschutzgesetz muss dringend mit in die Verhandlungen über laufende Gesetzgebungsverfahren aufgenommen und noch in dieser Legislatur abgeschlossen werden”, fordert das Bündnis.
Nicht nur zahlreiche Organisationen und Verbände fordern dies, auch in der Gesellschaft sei Tierschutz ein wichtiges Thema, was auch Umfragen immer wieder zeigten. Die letzte Eurobarometer-Umfrage der Europäischen Kommission mache dies besonders deutlich: Bei der Haltung von Tieren in der Landwirtschaft fordern 90 Prozent der Deutschen mehr Tierwohl. 92 Prozent sprechen sich gegen Verstümmelungen wie Schwanzkupieren bei den Tieren aus und 94 Prozent wünschen sich, dass Tiere mehr Bewegungsfreiheit in den Ställen haben. Doch auch bei Wildtieren im Zirkus, exotischen Heimtieren, dem illegalen Welpenhandel oder grausamen Tierversuchen seien die tierschutzrelevanten Probleme allgegenwärtig und würden von der Gesellschaft nicht länger hingenommen.
Zu den Unterstützerorganisationen gehören:
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Animal Advocacy and Protection, Animal Equality, Bund gegen Missbrauch der Tiere, Bundesverband Tierschutz, Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht, Deutscher Naturschutzring, Deutscher Tierschutzbund, Future for Elephants, Humane Society International/Europe, IFAW, Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner, PETA Deutschland, PROVIEH, Pro Wildlife, Stadtbienen, Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft, Tierschutznetzwerk Kräfte bündeln, Welttierschutzgesellschaft und VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz.