Bewegung in Sachen Biodiversität
Mitmachen: Move4Nature-Kampagne setzt sich für ehrgeiziges Naturwiederherstellungsgesetz ein. Konsultation zu Wäldern endet nächste Woche. Neues Briefing über Gentechnik-Knackpunkte bei den Verhandlungen zum globalen Biodiversitätsrahmen der Vereinten Nationen. UNESCO weist acht neue globale Geoparks aus.
Pro EU-Wiederherstellungsgesetz: Mit Move4Nature Kilometer in freier Natur sammeln
Die Ende März auf unbestimmte Zeit verschobene Veröffentlichung des EU-Wiederherstellungsgesetz soll laut Brüsseler Quellen nun voraussichtlich am 22. Juni stattfinden, allerdings ist dies bisher nicht offiziell betätigt. Umweltverbände hatten vergeblich gegen die wiederholte Verschiebung des Restoration Law protestiert (EU-News 23.03.2022, NABU-Blog 31.03.2022).
Das Bündnis #RestoreNature fordert mit seiner Kampagne Move4nature Interessierte dazu auf, sich für ein umfassendes und ehrgeiziges EU-Renaturierungsgesetz einzusetzen. Virtuell sammeln die Organisationen in der Natur verbrachte Kilometer von Umweltaktiven – „egal, ob gehen, laufen, rollen, Rad fahren, schwimmen, segeln oder gleiten“, denn Naturschutz und Gesundheit gehören zusammen. Die gesammelten Kilometer, dabei erstellte Fotos und die Verbreitung der Forderungen von #RestoreNature auf Social Media-Kanälen seien „wie eine Unterschrift unter eine Petition“. Die Kampagne wird unter anderem unterstützt vom WWF-Europabüro, dem Europäischen Umweltbüro und BirdLife.
Waldüberwachung – Konsultation zu einer neuen Verordnung
Noch bis 6. Mai können sich Interessierte an der öffentlichen Konsultation der EU-Kommission zum Monitoring von Wäldern in der EU beteiligen. Es geht um einen neuen EU-Rahmen für die Waldüberwachung und Strategiepläne in Form einer Verordnung. Deren Ziele sind unter anderem den illegalen Holzeinschlag zu verringern, eine nachhaltigere Waldbewirtschaftung zu fördern und zu belohnen sowie die Anpassung der Wälder an den Klimawandel zu unterstützen.
Biodiversitätsrahmen mit Konfliktpotenzial: Briefing über Gene Drives und Digitale Sequenz-Information
Ende März wurde für die geplante UN-Konferenz über biologische Vielfalt wegen Unstimmigkeiten ein weiteres Vortreffen für Juni anberaumt (EU-News 31.03.2022). Das Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL) und das Gen-ethische Netzwerk (GeN) haben am Mittwoch ein Briefing Biodiversitäts-Konvention am Scheideweg? veröffentlicht. Darin stellen sie die Problematik von zwei biotechnologischen Anwendungen: Gene Drives und Digitaler Sequenz-Information (DSI) dar, die beide wesentliche Konfliktpunkte der Konferenz sind. Das Briefing-Papier enthält außerdem Empfehlungen für Regeln zur Sicherstellung der Integrität der Natur und zum fairen Umgang mit den Erzeugnissen und dem Wissen der bäuerlichen und indigenen Gemeinschaften der Länder des globalen Südens.
Sechs neue UNESCO-Geoparks in Europa
Der Exekutivrat der UNESCO hat Mitte April die Ausweisung von acht neuen Globalen Geoparks der UNESCO genehmigt. Damit gibt es im Netzwerk der Globalen Geoparks 177 Stätten in 46 Ländern. Zwei neue Länder, Luxemburg und Schweden, treten in diesem Jahr mit der Ausweisung ihrer ersten Geoparks dem globalen Netzwerk bei. Zu den acht neuen Geoparks gehören auf europäischem Gebiet der Salpausselkä-Park in Finnland, der Geopark Ries in Deutschland/Bayern, der Kefalonia-Ithaca-Geopark in Griechenland, der Mëllerdall-Park in Luxemburg, Buzău Land in Rumänien und Platåbergens in Schweden. Alles Gebiete mit geologischen Stätten und Landschaften von internationaler geowissenschaftlicher Bedeutung. [jg]
WWF-Hintergrundseite zum EU Restauration Law
Seite der EU-Kommission zum geplanten Renaturierungsgesetz
FDCL/GeN: Biodiversitäts-Konvention am Scheideweg?