EU-Quoten für saubere Fahrzeuge rollen an
Wie bis 2030 mehr Fahrzeuge auf Europas Straßen kommen, die kaum oder gar keine Emissionen ausstoßen, haben EU-Kommission, EU-Länder und Europaabgeordnete am Montag beschlossen.
Wie der Umweltinformationsdienst ENDS und EurActiv berichteten, verständigten sich die drei EU-Organe auf Änderungen der Richtlinie zur Förderung sauberer Straßenfahrzeuge. Ein Schwerpunkt liegt auf verbindlichen Beschaffungszielen im öffentlichen Sektor. Das betrifft hauptsächlich Busse im öffentlichen Personennahverkehr:
Ab 2025 sollen sich die Ziele zur öffentlichen Beschaffung von „sauberen“ Bussen zwischen 24 und 45 Prozent in den Mitgliedstaaten bewegen. Ab 2030 liegen die Quoten zwischen 33 und 66 Prozent. Die Anteile richten sich nach der Wirtschaftsleistung und der Bevölkerungsanzahl der EU-Mitgliedsländer.
Was als sauber gilt, ist jedoch umstritten. Nach Informationen der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) soll die Hälfte der sauberen Busse tatsächlich mit null Emissionen unterwegs sein. Die andere Hälfte darf mit fossilem Gasantrieb fahren, etwa mit Flüssiggas (liquified natural gas, LNG) oder mit komprimiertem Erdgas (compressed natural gas, CNG). Das widerspreche klar den Zielen des Klimaabkommens von Paris, erklärte T&E.
Außerdem sollen erstmals Lieferdienste, Postautos und die Müllabfuhr in die neugefasste Richtlinie einbezogen werden. Die Quoten für schwere Nutzfahrzeuge variieren zwischen 6 und 10 Prozent ab 2025 und steigern sich leicht auf 7 bis 15 Prozent im Jahr 2030. Für Pkws und leichte Nutzfahrzeuge bewegt sich das Beschaffungsziel zwischen 18,7 und 38,5 Prozent ab 2025. Darunter fallen Fahrzeuge, die weniger als 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. 2030 sollen Pkws und Transporter, die öffentlich beschafft worden sind, dann emissionsfrei sein.
Den vorläufigen Kompromiss müssen EU-Parlament und EU-Länder noch förmlich billigen. [aw]
Rat der EU zur Einigung
Reaktion T&E
ENDS (kostenpflichtig)
Meldung von EurActiv