Grüner Antrieb bei Flugzeug und Auto? Taxonomie und E-Fuels
Die EU-Kommission will innerhalb der Taxonomie zum ersten Mal Kriterien für den Luftfahrtsektor bestimmen, informiert der Briefingdienst Europe.Table. Damit werden „grüne“ Investitionen festgelegt. Derweil ringen EU-Kommission, Bundesverkehrsministerium und Bundesumweltministerium um eine Lösung im Streit um E-Fuels.
Laut Europe.Table wird die EU-Kommission am 20. März ein Papier vorlegen, das Kriterien innerhalb der Taxonomie, also den als nachhaltig eingestuften Investitionen, für den Luftfahrtbereich definiert. Dabei sollen Investitionen in neue Null-Emissionen-Flugzeuge als grün gelten. Emissionsfrei betriebene Bodenfahrzeuge, Enteisungsgeräte oder Bandlader sollen demnach auch in die Taxonomie aufgenommen werden.
Nach der Blockade des EU-weiten Verbrenner-Aus für neuzugelassene PKW ab 2035 durch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), gestützt durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) – der DNR berichtete – könnte es Kompromisse geben. Das Bundesumweltministerium könnte laut Europe.Table klimaneutrale E-Fuels akzeptieren.
Ein Vorschlag des Bundesverkehrsministeriums ist laut Table.Media am Mittwoch an die EU-Kommission gegangen. Es geht darum, dass auch nach 2035 noch neue Verbrenner auf die Straße dürfen, sofern sie komplett mit E-Fuels fahren. Kritiker*innen bemängeln allerdings die äußerst schlechte Energiebilanz dieser synthetischen Kraftstoffe, gerade im Hinblick auf E-Autos.
Am Rande des EU-Umweltrats am Donnerstag in Brüssel äußerte sich Bundesumweltministerin Steffi Lemke auch zu den CO2-Grenzwerten für PKW. Sie betonte, dass sie ein „sehr, sehr wichtiger Bestandteil des 'Fit for 55'-Pakets“ seien und für die EU-Klimapolitik von „überragender Bedeutung“. Sie erwarte eine schnelle Einigung. Die Bedenken der FDP seien grundsätzlich ausräumbar, sodass die „Hängepartie“ zügig beendet werden müsse. [ah]
Europe.Table Nr. 400 und Nr. 403
Newsroom EU-Rat, Statement Lemke