Kommission soll neue Tierschutzvorschriften veröffentlichen
Unter dem Dach von Eurogroup for Animals fordern mehr als 600 Interessenvertreter einen ambitionierteren Tierschutz. Dazu schickte das europäische Tierschutzbündnis einen offenen Brief an die EU-Kommissionspräsidentin. Die Unterzeichner*innen wollen eine Erneuerung der unzureichenden Gesetzgebung zum Tierschutz erwirken.
Der offene Brief, der an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ging, wird von 637 Personen und Interessengruppen aus mehreren Ländern mitgezeichnet, darunter auch die Naturschützerin Jane Goodall. Sie fordern darin, die überholten Tierschutzgesetze zu ändern. Der Schutz der Tiere in Europa sei mit den bestehenden Regelungen nicht mehr zu gewährleisten. Das Bündnis mahnt einen zukunftsweisenden und umfassenden Gesetzesvorschlag an und fordert dessen rasche Veröffentlichung.
Hintergrund ist die Verpflichtung der Europäischen Kommission im Rahmen ihrer „Farm to Fork“-Strategie, Vorschläge für besseren Tierschutz zu liefern. Da die Legislaturperiode Mitte 2024 enden wird, werben die Unterzeichner*innen für eine rechtzeitige Umsetzung.
Die Geschäftsführerin von Eurogroup for Animals, Reineke Hameleers, sagte: „ Die Europäische Kommission muss rasch ihre Vorschläge für eine harmonisierte Gesetzgebung vorlegen, die zweckmäßig ist, die Tiere schützt und mit den Zielen der öffentlichen Gesundheit und des Umweltschutzes in Einklang steht.“ Dabei geht es nicht nur um den Schutz der Tiere, sondern auch um gleiche Wettbewerbsbedingungen für die Landwirte und Unternehmen sowie ein gesundes Lebensmittelsystem.
Positivliste für Wildtiere
Der Deutsche Tierschutzbund fordert derweil weiterhin die Einführung einer Positivliste für Wildtiere. Eine Kampagne der europäischen Tierschutzorganisation AAP hatte gezeigt, dass es recht einfach ist, exotische Tiere im Internet zu kaufen. Dazu hatte AAP den angeblichen Online-Wildtiershop „Wyld“ aufgesetzt. Deutschland ist in der EU der größte Importeur von lebenden Wildtieren. Henriette Mackensen vom Deutschen Tierschutzbund kritisiert, dass „die gesetzlichen Regelungen in Deutschland zur Haltung dieser Tiere viel zu schwach sind“. [ah]