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Strategische Vorausschau: EU will ökologische und digitale Verzahnung
EU-News | 01.07.2022
# sozial-ökologische Transformation #Digitalisierung #EU-Umweltpolitik #Wirtschaft

Strategische Vorausschau: EU will ökologische und digitale Verzahnung

Vernetzte Erde
© pixabay

Energie, Verkehr, Industrie, Baugewerbe und Landwirtschaft sollen ihren CO2-Fußabdruck verringern. Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, diese fünf größten Treibhausgasquellen mittels „Twinning“ von Digitalem und Ökologie sowie neuen Technologien auf den Weg der Kohlenstoffneutralität zu bringen. Sie meint damit „die erfolgreiche Verknüpfung des grünen und des digitalen Wandels“ und hat dazu zehn Handlungsschwerpunkte festgelegt.

Das ist der strategischen Vorausschau 2022 zu entnehmen, die die EU-Kommission am Mittwoch veröffentlicht hat. Geopolitische, soziale, wirtschaftliche und regulatorische Faktoren hätten Einfluss auf das Twinning. Die geopolitische Instabilität wirke sich nachteilig auf Energie- und Nahrungsmittelpreise sowie den nachhaltigen Zugang zu Rohstoffen aus. Die EU müsse dazu übergehen, kürzere und weniger anfällige Lieferketten und wo immer möglich zum Warenaustausch mit gleichgesinnten Staaten („Friend-Shoring“) zu nutzen. Durch das Twinning müsse ferner „das Wirtschaftsmodell der EU auf die Themen Wohlergehen, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ausgerichtet werden“. Es geht unter anderem um die Stärkung der Resilienz und der offenen strategischen Autonomie sowie der grünen und digitalen Diplomatie. Auch das strategische Management der Beschaffung kritischer Rohstoffe und Waren sowie ein globaler Ansatz für die Festlegung von Normen soll gestärkt werden. Das wiederum nutze dem Pioniervorteil der EU im Bereich der wettbewerbsorientierten Nachhaltigkeit, der auf dem Grundsatz „Reduzierung, Reparatur, Wiederverwendung und Recycling“ beruhe. Bis zum Jahr 2030, so schätzt die EU-Kommission, werden voraussichtlich jährlich fast 650 Milliarden Euro für zusätzliche zukunftssichere Investitionen benötigt.

Bis 2030 dürften die größten CO2-Einsparungen durch heute verfügbare Technologien erzielt werden, so die Kommission. Die Verwirklichung des Ziels der Klimaneutralität und der Kreislaufwirtschaft bis 2050 werde jedoch durch neue Technologien, die sich derzeit in der Versuchs-, Demonstrations- oder Prototypphase befinden, ermöglicht. Die EU-Kommission nennt zum Beispiel neuartige Sensoren, Satellitendaten und Blockchain-Technologien im Energiesektor, Batterien der neuen Generation und künstliche Intelligenz für multimodale Mobilität im Verkehrssektor oder Bauwerksdatenmodellierung für die Verbesserung der Energie- und Wassereffizienz im Bausektor. In der Landwirtschaft könne die Quanteninformatik in Verbindung mit der Bioinformatik zu einem besseren Verständnis der biologischen und chemischen Prozesse beitragen, die zur Verringerung des Einsatzes von Pestiziden und Düngemitteln erforderlich sind, so die EU-Kommission. [jg]

Pressemitteilung der EU-Kommission: Strategische Vorausschau 2022 (europa.eu) und Strategic Foresight Report (engl.)

Bits & Bäume 2022

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