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„Vertane Chance“ Eurovignette: Kritik von Alpenschutzorganisationen und Österreichs Umweltministerin
EU-News | 10.02.2022
#Mobilität #Emissionen

„Vertane Chance“ Eurovignette: Kritik von Alpenschutzorganisationen und Österreichs Umweltministerin

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© Foto: Nigel Tadyanehondo on Unsplash

Nächste Woche wird im Europäischen Parlament final über die Richtlinie zur Eurovignette abgestimmt. Sie soll zur Verringerung von CO2-Emissionen beitragen. Der Dachverband Internationale Alpenschutzkommission  (CIPRA) bemängelt, dass zu viel Verkehr auf der Straße bleibe.

Unter der Präsidentschaft von Jernej Vrtovec, slowenischer Minister für Infrastruktur, hatte der Rat im November grünes Licht für die Eurovignetten-Richtlinie gegeben. In Übereinstimmung mit dem Green Deal der EU soll damit der CO2-Ausstoß im Verkehrssektor verringert werden. Dazu gab es einige Änderungsvorschläge von Nichtregierungsorganisationen an den EU-Ausschuss TRAN, der diese aber sämtlich ablehnte. Darunter besonders das Ansinnen, den Güterverkehr in den Alpen von der Straße zu holen.

CIPRA wirft der EU vor, dass die Regeln für die geplante Klimaneutralität des Verkehrssektors nicht ausreichen und auch die Lärm-Belastung und Luftverschmutzung in den Alpentälern nicht genügend reduzieren. Die Neuregelung der Eurovignette ziele darauf, den Güterverkehr auf der Straße auf „Zero-Emission-LKW“ umzustellen statt auf den umweltfreundlicheren Schienenverkehr.

Elektrifizierter Güterverkehr auf der Straße bloße Zukunftsmusik

Stefan Witty, Vizepräsident von CIPRA International, betonte dem DNR gegenüber: „Es gibt keine nachhaltigere Möglichkeit, Güter zu transportieren als auf der Schiene. Pro transportierter Tonne stößt ein LKW 110 mal mehr CO2 aus als der Schienenverkehr.“ Die umweltschonendere Elektrifizierung des Güterverkehrs auf der Straße sei technisch fragwürdig. Vor der Abstimmung im EU-Parlament äußerte sich CIPRA skeptisch, „dass in naher Zukunft genug Ökostrom oder grüner Wasserstoff produziert werden kann, um die Wirtschaft, den Individualverkehr und den Straßengüterverkehr nachhaltig zu gestalten“. Auch Österreichs Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler von den Grünen hält die jetzige Planung zur Eurovignette für „völlig unzureichend“. [ah]

PM Rat

Meldung CIPRA

Artikel ORF

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