Genehmigungen für Lebensmittel und Pestizide transparenter?
Am Dienstag haben sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments auf einen Kompromiss für das Zulassungsverfahren von Nahrungs- und Pflanzenschutzmitteln geeinigt. Damit soll die Risikobewertung verbessert werden.
Die Einigung soll sicherstellen, dass die für die Zulassung herangezogenen Studien verlässlich und unabhängig sind. Künftig muss die zuständige Europäische Lebensmittelbehörde Efsa vor ihrer Risikoeinschätzung über alle vorliegenden Studien informiert werden. Auch Bürgerinnen und Bürger sollen Zugang zu Studien bekommen, es sei denn das Betriebsgeheimnis würde dadurch erheblich verletzt. Die Neuregelung soll auch verhindern, dass Unternehmen Studien, die ihnen nicht passen, unter Verschluss halten.
Auslöser für die Reform des Zulassungsverfahrens war das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, das von der Weltgesundheitsorganisation als wahrscheinlich krebserregend eingestuft wurde. Die Genehmigung für das Pestizid war 2017 um fünf Jahre verlängert worden, obwohl es Vorwürfe gab, dass das in Deutschland zuständige Amt, das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bei seiner Bewertung Industriestudien kopiert habe. Der Neuregelung müssen noch EU-Parlament und -Rat formell zustimmen. [mbu]