Das Märchen von der Entkopplung
Ein neuer Bericht des Europäischen Umweltbüros (EEB) widerlegt den Gedanken, Wirtschaftswachstum könne von der zunehmenden Umweltzerstörung entkoppelt werden.
Das Europäische Umweltbüro (EEB) veröffentlichte am Dienstag zusammen mit dem Deutschen Naturschutzring (DNR) und dem Institut für zukunftsfähige Ökonomien (ZOE) den Bericht „ Decoupling debunked – Evidence and arguments against green growth as a sole strategy for sustainability”.
Der Bericht beantwortet die Frage, ob Wirtschaftswachstum mit ökologischer Nachhaltigkeit vereinbar ist, mit einem klaren Nein. Es sei schlichtweg ein Mythos, dass die Idee der sogenannten Green Growth Strömung, Wirtschaftswachstum könne von der zunehmenden Umweltzerstörung entkoppelt werden, praktisch funktionierte.
Die Autor*innen machen ihre Aussagen an Entwicklungen fest wie steigenden Energieausgaben, Rebound-Effekten, Problem- und Kostenverlagerungen, an begrenzten Recyclingmöglichkeiten sowie an unpassenden und unzureichenden Technologien.
Entkopplung biete also keine dauerhaften Lösungen, um Verpflichtungen aus internationalen Abkommen wie dem Pariser Klimaabkommen, der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung oder der Biodiversitätskonvention umfassend nachzukommen.
Stattdessen mahnen die Autor*innen, dringend alternative Ansätze umzusetzen, die Wohlstand und Wohlergehen auf sozialer Ebene sichern, während gleichzeitig Umweltschutz und Klimakrise radikal angegangen werden. Statt einseitig auf steigende Effizienz zu setzen, plädieren die Autor*innen für Suffizienz: eine absolute Verringerung von Produktion und Verbrauch. [aw]