Steckbrief: Nachhaltige Produktpolitik in der EU
„Nachhaltige Produkte sollen in der Europäischen Union zur Norm werden!“ – Mit diesem Versprechen präsentierte die EU-Kommission von Ursula von der Leyen im März 2020 den Neuen Aktionsplan Kreislaufwirtschaft. Wie unsere Produkte tatsächlich langlebiger, reparierbarer, recyclingfähiger und sauberer werden sollen, erklärt der neue Steckbrief der EU-Koordination.
Der neue Plan legt seinen Fokus darauf, wie Produkte in der EU gestaltet, hergestellt und verwendet werden. Eine neue EU-Produktpolitik soll dafür sorgen, dass wir nachhaltiger produzieren und konsumieren. Das bedeutet: Der ökologische Fußabdruck von Produkten soll verringert werden, indem Produkte länger genutzt und ihre Bestandteile an ihrem Lebensende konsequent wiederverwertet werden. Das gelingt nur, wenn Produkte einfach wiederverwendbar, reparierbar und auf Langlebigkeit ausgelegt sind. Um sicherzugehen, dass Materialien wiederverwertet werden können, dürfen außerdem keine Schadstoffe enthalten sein, die ein Recycling verhindern. Auch faire Produktionsbedingungen ohne Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen entlang der gesamten Lieferkette sollen zum Standard für Produkte werden, die in der EU verkauft werden.
Die EU-Kommission will sich dabei zunächst auf bestimmte Produktgruppen konzentrieren. Neben Elektro- und Elektronikgeräten und darin enthaltenen nicht aufladbaren Batterien und Akkus stehen auch Textilien und Verpackungen im Fokus der neuen Produktpolitik, welche die EU-Kommission durch eine Reihe neuer oder überarbeiteter Gesetze und nicht-legislativer Initiativen umsetzen will.
Dieser Steckbrief liefert einen Überblick über die angekündigten Maßnahmen, fasst zusammen, welche Schwerpunkte die EU-Kommission im Bereich nachhaltige Produkte setzen will und welche Forderungen Umweltverbände an diese neue Produktpolitik formulieren. [km]
Dän*innen wollen wiederverwendbare Behälter für Speisen und Getränke
Eine von der Meeresschutzorganisation Oceana in Auftrag gegebene Umfrage zeigt, dass dänische Bürger*innen mit überwältigender Mehrheit die Reduzierung von Einwegplastik unterstützen und sich für wiederverwendbare Alternativen einsetzen. 75 Prozent der Befragten stimmten zu, dass Cafés ihren Kund*innen eine Mehrweglösung anbieten sollten. In Dänemark werden jährlich etwa 130 Millionen Einweg-Kaffeebecher verwendet. Oceana forderte das dänische Parlament auf, die Umfrageergebnisse bei der Umsetzung der EU-Einwegplastikrichtlinie zu berücksichtigen.