Natur- und Tierschutzorganisationen fordern Eindämmung der Trophäenjagd auf geschützte Arten
Anlässlich der heute in Dortmund beginnenden Jagdmesse „Jagd und Hund“ wenden sich der DNR sowie acht Tier- und Artenschutzorganisationen (1) an die zuständige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks mit der dringenden Aufforderung, die Praxis der Genehmigungserteilung für die Einfuhr von Jagdtrophäen streng geschützter Arten deutlich zu überprüfen.
In dem Schreiben an die Ministerin heißt es:
„Der Abschuss gefährdeter Tiere durch ausländische Trophäenjäger sorgt immer wieder für öffentliche Empörung: Sei es der Abschuss des berühmten Löwen Cecil in Simbabwe, die Tötung eines der letzten großen Elefantenbullen Afrikas durch einen Berliner Großwildjäger im vergangenen Jahr oder die Elefantenjagd eines Thüringer Ministerialbeamten Ende 2013. Die Öffentlichkeit hat kein Verständnis, dass selbst stark bedrohte und geschützte Tierarten von Privatpersonen getötet werden dürfen.“
Die Forderungen der Verbände sind:
1. Bis auf weiteres die Erteilung von Einfuhrgenehmigungen für Arten, die der EU-Artenschutzverordnung unterliegen, per Erlass zu stoppen und die deutsche Genehmigungspraxis für Jagdtrophäen auf den Prüfstand zu stellen.
2. In der EU eine Überprüfung der bisherigen Entscheidungsverfahren und Qualitätsstandards einzuleiten, mit dem Ziel, eine strikte Einhaltung aller Genehmigungsvoraussetzungen im Sinne des Vorsorgeprinzips und auf Basis transparenter, wissenschaftlicher, nachvollziehbarer Grundlage zu erreichen. Die bisherige Genehmigungserteilung für Jagdtrophäen vieler Arten (z.B. Afrikanischer Elefant, Afrikanischer Löwe, Breitmaulnashorn, Leopard, Eisbär) muss dringend revidiert werden.
3. Die Genehmigungspflicht für Jagdtrophäen auf alle in Anhang B der EU-Artenschutzverordnung gelisteten Tierarten auszuweiten, indem die bisher für Jagdtrophäen geltenden Ausnahmen gestrichen werden
(1) Pro Wildlife, NABU, Deutscher Tierschutzbund, Vier Pfoten Stiftung für Tierschutz, Bundesverband Tierschutz, Vogelschutz-Komitee, Bund gegen Missbrauch der Tiere, IFAW