Mitgliederversammlung bestätigt Präsidium im Amt
Der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) hat heute auf seiner Mitgliederversammlung das DNR-Präsidium mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. An der Spitze des DNR steht seit letztem Jahr der Nachhaltigkeitsexperte Prof. Dr. Kai Niebert, der sich sowohl politisch als auch wissenschaftlich für den Klimaschutz und eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft einsetzt.
In seinem umweltpolitischen Rückblick vor den Vertreterinnen und Vertretern von Natur-, Umwelt- und Tierschutzverbänden betonte Niebert, dass es in den letzten Monaten massive Debatten um die Zukunftsfähigkeit fossiler Geschäftsmodelle gegeben habe.
Trotz zahlreicher Enttäuschungen und herber Rückschläge sei doch deutlich geworden, dass ein Ende des fossilen Zeitalters absehbar würde. So gehe es beim Thema Kohleausstieg mittlerweile nur noch um das „wie“ und nicht um das „ob“, und auch die Debatte um die Zukunft des Verbrennungsmotors habe endlich Fahrt aufgenommen.
In einem von der DNR-Mitgliederversammlung verabschiedeten Leitantrag für eine zukunftsfähige Politik im Rahmen der planetaren Grenzen wird betont, dass der DNR mit seinen Mitgliedsverbänden Umwelt-, Natur- und Tierschutzbelange künftig stärker in Finanz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik einbringen müsse. Denn die anstehenden Herausforderungen hätten schon längst die Grenzen klassischer Umweltpolitik überschritten. „Es geht heute nicht mehr nur darum, Anerkennung dafür zu schaffen, dass Umwelt-, Natur- und Tierschutzpolitik ernst genommen wird. Heute geht es darum, zu einer Gestaltungsbewegung zu werden und gemeinsam mit Partnern aus Gewerkschaften, Sozialverbänden, Kirchen, Kulturverbänden oder Sportverbänden für echte Nachhaltigkeit zu streiten“, so Niebert weiter.
Neben Niebert bestätigten die Mitgliedsverbände des DNR Leif Miller und Undine Kurth als Vizepräsidenten sowie Sebastian Schönauer als Schatzmeister. Als Beisitzer wiedergewählt wurden Elisabeth Emmert, Gerlinde Hoffmann, Ludwig Sothmann und Ludwig Wucherpfennig. Neu gewählt wurden Jan Sachse als Jugendvertreter sowie Prof. Dr. Hermann Ott als Vertreter der Deutschen Umweltstiftung. Neu in den DNR aufgenommen wurden der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG), der Deutsche Kanu-Verband (DKV) sowie die Naturstiftung David aufgenommen. Damit vertritt der DNR nunmehr 87 Mitgliedsorganisationen, die rund 10 Millionen Menschen erreichen.
Die Mitgliederversammlung des DNR empfing mit großem Applaus den peruanischen Bergführer und Kleinbauern Saúl Luciano Lliuya. Lliuya verklagt derzeit den Energiekonzern RWE und verlangt Schadenersatz für die von RWE in den Anden verursachten Klimaschäden.
Als klares Signal gegen Rechtspopulismus wurde schließlich mit einstimmigem Beschluss eine Resolution für ein weltoffenes Europa verabschiedet.