Runder Tisch Insektenschutz: DNR fordert konkrete gesetzliche Regeln
Schöne: „Verzögerungstaktik ist naturschutzfachlich nicht vertretbar“
Berlin - Anlässlich des heutigen Runden Tisches Insektenschutz von Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner und Bundesumweltministerin Schulze fordert der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR), endlich wirksame gesetzliche Regeln für einen verbesserten Insektenschutz auf den Weg zu bringen.
Darüber hinaus betont er: „Naturschutzleistungen sollen sich für die Landwirtschaft lohnen. Darin sind sich Politik, Berufsstand und Umweltverbände einig. Umso unverständlicher ist, warum Ministerin Klöckner die vom Europäischen Rat geplanten Kürzungen der ländlichen Entwicklung im künftigen EU-Haushalt nicht lautstark kritisiert. Denn wie sollen Landwirte für die vereinbarten Einschränkungen wie den Verzicht auf Herbizide in Schutzgebieten angemessen entschädigt werden, wenn das Geld dafür gar nicht mehr vorhanden ist?“
Beim Thema Pestizidreduktion drohe diese Legislaturperiode ebenfalls ergebnislos abzulaufen. Die Menge der in Deutschland eingesetzten Insektizide habe sich sogar erhöht statt reduziert. Auch das Ziel, den Glyphosat-Einsatz bis 2023 komplett zu beenden, drohe zu scheitern. Notwendig sei ein Ausstiegsszenario für fast 97 Prozent der Anwendungen, die auf landwirtschaftlich genutzten Flächen erfolgen. „Im kommenden Jahr wird die Regierung daran gemessen werden, ob und welche Versprechen ihres Koalitionsvertrages sie umgesetzt hat. Es ist höchste Zeit, den hehren Worten endlich Taten folgen zu lassen und wirksame gesetzliche Regeln vorzulegen,“, ergänzt Ilka Dege, DNR-Koordinatorin für Biodiversitätspolitik.