Umweltorganisationen fordern von G7-Agrarminister*innen deutliches Signal gegen Welthunger
„Mehr Geld für Welternährungsprogramm, keine Lebensmittel für Tank und Trog“
Berlin - Am 13. und 14. Mai treffen sich die Agrarminister*innen der G7-Staaten in Stuttgart, um über die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die globale Ernährungssituation und Agrarpolitik zu beraten. Dabei stehen insbesondere die Getreidemärkte und die angespannte Nahrungsversorgung in mehreren Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens im Fokus.
Die Umweltorganisationen BUND, Greenpeace, NABU, WWF Deutschland und der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring rufen die Minister*innen dazu auf, das Welternährungsprogramm finanziell deutlich zu stärken, um die Versorgung in den besonders betroffenen Regionen sicherzustellen. Ziel ist trotz der immensen Preissteigerungen beim Getreide in den besonders betroffenen Ländern Hungerkrisen zu verhindern und weitere Konflikte zu vermeiden. Denn Ernährungssicherung ist auch Friedenssicherung.
Zudem ist es notwendig, die Getreidemärkte wirksam zu entlasten und die begrenzte landwirtschaftliche Fläche sinnvoller zu nutzen. Angesichts der drohenden globalen Hungerkrise dürfen Lebensmittel, etwa Pflanzenöle oder Backweizen, nicht länger zu Biokraftstoff verarbeitet oder an Tiere verfüttert werden. Stattdessen müssen sie zur Verfügung stehen, um in der jetzigen Situation Menschen ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen. „Die Bundesregierung muss sich im Rahmen ihrer G7-Präsidentschaft dafür einzusetzen, dass Lebensmittel nicht länger in Tank oder Trog landen. Wir brauchen ein gemeinsames Signal der G7 im Kampf gegen den Hunger“, fordern die Verbände.
Gleichzeitig sind alle Anstrengungen zu unternehmen, die zu resilienten, krisenfesten Agrarsystemen führen - in Europa und weltweit. „Gerade in Zeiten, in denen Dürreperioden sich häufen, werden die enormen Risiken der Klimakrise immer deutlicher. Der gleichzeitige Verlust der Biodiversität verstärkt dabei die negativen Auswirkungen auf unsere Agrarökosysteme erheblich. Wir brauchen eine Landwirtschaft, die Arten und Klima schützt und damit dauerhaft die Produktionsgrundlagen und Ernten gewährleistet“, so der abschließende Appell der Verbände an die Politik.