Umweltverbände äußern Erwartungen an die Weltnaturkonferenz
PK von BUND, DNR, Greenpeace, NABU und WWF
Berlin/Montréal – Eine Woche vor dem Start der Weltnaturkonferenz in Montréal zeigen die Verbandsspitzen von BUND, DNR, Greenpeace, NABU und WWF in ihrer Pressekonferenz auf, vor welchen Herausforderungen die Weltgemeinschaft bei den Verhandlungen steht und welche Anforderungen ein Weltnaturabkommen aus Sicht des Natur- und Klimaschutzes erfüllen muss.
Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND): „Die Weltnaturkonferenz muss liefern. Nicht nur der konsequente Schutz der Natur ist elementar für den Erhalt der Vielfalt unseres Planeten. Mit Subventionen und anderen finanziellen Anreizen heizen gerade die Industrie- und Schwellenländer den Raubbau an unsere Biologischen Vielfalt an. Die Staatengemeinschaft muss sich endlich dazu verpflichten, diese biodiversitätsschädlichen Subventionen abzubauen.“
Kai Niebert, Präsident des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR): „Die Weltnaturkonferenz muss mit einem ambitionierten und verbindlichen Abkommen dazu beitragen, den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen und umzukehren. Es braucht konkrete Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung der Natur. Schützen wir die Artenvielfalt, schützen wir das Klima: Zwei Drittel der im Entwurf des Montréaler Abkommens formulierten Ziele helfen dabei, die Erderwärmung zu bremsen. Der Erhalt der Biodiversität ist unsere beste Lebensversicherung gegenüber zahlreichen Krisen.“
Martin Kaiser, Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland: „Soll die Weltnaturkonferenz ein Erfolg werden, muss die Staatengemeinschaft den Schutz der Natur vor industrieller Ausbeutung und die Wahrung der Rechte von indigenen und lokalen Gemeinschaften verbindlich beschließen. Deutschland und Europa haben mit ihren Handelsbeziehungen einen enorm negativen Fußabdruck weltweit. Wir müssen endlich anfangen, wesentlich weniger Ressourcen zu verschwenden.”
Jörg-Andreas Krüger, Präsident des Naturschutzbund Deutschland (NABU): „Um den dramatischen Verlust von Arten und Lebensräumen zu stoppen, muss das Weltnaturabkommen verbindlich werden. Neben messbaren Zielen braucht es starke Umsetzungsmechanismen und eine solidarische Einigung zur Finanzierung. Nur so werden Schutzgebiete und die Wiederherstellung zerstörter Natur Realität. Die Bundesregierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz ist in der Verantwortung, sich auf höchster politischer Ebene für ein wirksames Abkommen einzusetzen.”
Christoph Heinrich, geschäftsführender Vorstand beim WWF Deutschland: „Ein erfolgreiches Weltnaturabkommen muss transformativ sein. Effizienter Naturschutz als Grundlage reicht nicht aus, um den Verlust von Biodiversität zu stoppen. Wir müssen zusätzlich auch die Wirtschaft und den Finanzsektor nachhaltig umgestalten. Außerdem braucht es einen verbindlichen und robusten Umsetzungsmechanismus und ausreichende Finanzierung, um die vereinbarten Ziele in die Tat umzusetzen.“