Agroforst Jetzt! Die Chance der Agroforstwirtschaft für Deutschland 2025
Gemeinsam mit Umwelt- und Waldschutzorganisationen sowie landwirtschaftlichen und wissenschaftlichen Institutionen hat der Deutsche Naturschutzring (DNR) einen Aufruf zur Förderung von Agroforstwirtschaft gezeichnet. Agroforst - also die Kombination aus Land- und Forstwirtschaft sei „ein Schlüssel für Klimaanpassung, Bioökonomie und nachhaltige Landwirtschaft”, heißt es in dem Positionspapier.
Ein zentraler Vorteil liege in der Bereitstellung von Rohstoffen und Nahrungsmitteln für eine aufstrebende Bioökonomie. Zudem könne der steigende Bedarf nach regional erzeugten Lebensmitteln sowie der steigende Holzbedarf sowohl in der Industrie als auch in der kommunalen Wärmeplanung so gedeckt werden. Agroforst sei darüber hinaus eine effiziente Form der Landnutzung und können die Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft an den Klimawandel unterstützen sowie die Senkenfunktion unterstützen. Nicht zuletzt werde die heimische Landwirtschaft gestärkt, indem durch den Verkauf von Holz, Früchten und Klimaschutz-Zertifikaten auch für kleinere Betriebe eine stabilisierende Diversifizierung der betrieblichen Einnahmequellen ermöglicht werde.
Allerdings erschwerten fehlende Rahmenbedingungen die Umsetzung. Einerseits gebe es hohen bürokratischen Aufwand bei bestehenden Förderprogrammen, andererseits bestünde eine Rechtsunsicherheit, weil Agroforstsysteme bislang nicht immer als eindeutiger Teil der landwirtschaftlichen Bodennutzung aufgefasst würden.
Forderungen an die künftige Bundesregierung
Die kommende Bundesregierung müsse Agroforst als wichtigen Baustein einer nachhaltigen Landwirtschaft und Klimapolitik voranbringen, fordern unter anderem DNR, BUND, Naturland und die Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft (AbL) zusammen mit 15 anderen Gruppierungen.
„Ein gezielter Anfangsimpuls durch bessere rechtliche Rahmenbedingungen und eine optimierte Gestaltung der bestehenden Förderinstrumente ist notwendig, damit Agroforst in Deutschland sein volles Potenzial entfalten kann. Die Kombination aus öffentlicher Bestandsförderung, wachsender Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln, Biomasse und Holz sowie einem aufstrebenden Markt für CO₂- und Biodiversitätszertifikate schafft die Grundlage für eine wirtschaftliche Eigendynamik der Agroforstwirtschaft.”
Der erste entscheidende Schritt: die eindeutige Anerkennung von Agroforstsystemen als Teil der landwirtschaftlichen Bodennutzung in allen relevanten
Rechtsbereichen. Darüber hinaus sollten Mittel aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) für Agroforst durch ein unbürokratisches, nationales
Sofortprogramm für Agroforst effizient genutzt werden. Zudem sollte die Bestandsförderung für bestehende Agroforstflächen als klares politisches
Signal erhalten bleiben.
Die Organisation ProjectTogether hat diesen Aufruf koordiniert. Agroforst Jetzt! ist ein zeitlich beschränktes Zusammenkommen verschiedener Organisationen für einen Startimpuls der Agroforstwirtschaft. Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Unterstützung des Aufrufes: www.agroforst.jetzt
