Kein Einsatz von synthetischen Kraftstoffen im Straßenverkehr
Vor kurzem hat die Bundesregierung die Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) der EU im Verkehrsbereich beschlossen. Das Gesetz regelt die Anrechenbarkeit verschiedener Kraftstoffarten auf die Treibhausgasminderungsquote und wird ab März in Bundesrat und Bundestag beraten. Mit großer Irritation haben die Umweltorganisationen Deutsche Umwelthilfe (DUH), Germanwatch, Greenpeace, NABU, Transport & Environment, Verkehrsclub Deutschland (VCD), der WWF und der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) Verlautbarungen aus Baden-Württemberg wahrgenommen, im parlamentarischen Verfahren über eine Unterquote im Straßenverkehr einen stärkeren Hochlauf synthetischer Kraftstoffe vorantreiben zu wollen.
Die Organisationen prognostizieren, dass klimafreundlich hergestellte synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) extrem knappe und teure Energieträger sein werden, welche mit hohen Umwandlungsverlusten bei der Erzeugung einhergehen. Ihre Nutzung muss daher auf die Anwendungen begrenzt werden, in denen eine direkte Elektrifizierung absehbar nicht möglich ist. Dazu gehören für die Organisationen im Verkehrsbereich der Flug- und Schiffsverkehr auf der Langstrecke. An erster Stelle steht jedoch die Schwerindustrie in Deutschland: sie ist auf die begrenzten Mengen grünen Wasserstoffs für ihre Zukunftsfähigkeit angewiesen. Der Einsatz von E-Fuels im Straßenverkehr gefährdet daher nicht nur die Verkehrswende, sondern auch die Energiewende im Industriesektor, warnen die Organisationen.
Der offene Brief in voller Länge und zum Download:
Adressat
Minister Winfried Hermann
Ministerium für Verkehr des Landes Baden-Württemberg