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Aktionswochen für gentechnikfreies Essen gestartet
EU-News | 13.09.2024
#Landwirtschaft und Gentechnik

Aktionswochen für gentechnikfreies Essen gestartet

Logo der Aktionswochen für gentechnikfreies Essen

Verbände aus Land- und Lebensmittelwirtschaft sowie dem Umweltschutz laden zu den „Aktionswochen für gentechnikfreies Essen“ ein, die vom 13. September bis zum 13. Oktober bundesweit stattfinden. Bioland startet mit einem Video über das EU-Gentechnikrecht und welche Folgen die Deregulierung hätte. 

Neben Bioland rufen unter anderem auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), BUND, Demeter und Naturland zur Teilnahme mit eigenen Aktionen auf. Denn auf EU-Ebene wird aktuell über eine Deregulierung des bisher strengen Gentechnik-Rechts verhandelt. Demnach sollen bestimmte Arten von Gentechnik, wie die Genschere CRISPR/Cas, künftig nicht nur von der Kennzeichnungspflicht, sondern auch von Risikoprüfungen ausgenommen werden. Aber dagegen gibt es Widerstand. 

„Wo Gentechnik drin ist, steht auch Gentechnik drauf. So ist das bisher in der EU. Bürger*innen, Züchter*innen und Landwirt*innen können sich darauf verlassen – es herrscht Transparenz für alle. Künftig könnte diese Transparenz der Vergangenheit angehören“, warnen die Verbände. Unter dem Motto „Keine Gentechnik auf unseren Tellern und Äckern“ sollen die Aktionswochen die Aufmerksamkeit dafür wachhalten und Bewusstsein schaffen. Bei Hoffesten, Diskussionsveranstaltungen und Filmabenden sollen Interessierte sowie Politikerinnen und Politiker erfahren, wie die Brüsseler Pläne die gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung und die Nahrungsmittelsicherheit bedrohen. 

Neues Erklärvideo von Bioland: Vorsorgeprinzip in Gefahr

Der Bioland-Verband will mittels eines Videos über Folgen der Deregulierung des EU-Gentechnikrechts aufklären: Wo liegen die Risiken Neuer Gentechnik-Verfahren wie CRISPR/Cas? Was würde eine Deregulierung des EU-Gentechnikrechts bedeuten? Und wie nutzen Konzerne die Lücke im Patentrecht? 

„Viele Bürgerinnen und Bürger in der EU haben noch gar nicht wahrgenommen, über was da gerade in Brüssel verhandelt wird: Es geht um nichts Geringeres als die Freiheit jedes einzelnen, sich bewusst für oder eben gegen Gentechnik zu entscheiden“, betonte Bioland-Präsident Jan Plagge. „Und auch für Erzeuger- und Verarbeitungs-Betriebe sowie den Handel hat das Thema hohe Relevanz. Wenn ich meinen Kundinnen und Kunden gentechnikfreie Lebensmittel anbieten will, muss ich wissen, an welcher Stelle Gentechnik eingesetzt wurde. Nur mit einer klaren Kennzeichnung kann eine Koexistenz von verschiedenen Anbauformen mit und ohne Gentechnik gelingen.“

Bioland weist außerdem auf eine Lücke im EU-Patentrecht hin, die Agrochemie-Konzerne für sich bereits zu nutzen wüssten. Durch den Einsatz von neuen Gentechniken wie CRISPR/Cas könnten auch Pflanzen aus der Natur und deren natürliche Eigenschaften, wie etwa Resistenzen, als geistiges Eigentum beansprucht und zum Patent angemeldet werden. 

„Diese Kommerzialisierung von Prozessen, die die Natur hervorgebracht hat, ist völlig absurd und sie bedroht kleine wie mittlere Zuchtbetriebe, da sie den freien Zugriff auf diese Pflanzen und deren Eigenschaften verlieren“, kritisierte Plagge. [jg/PM]

 

Gemeinsame Verbändeseite zu den Aktionswochen: www.bioland.de/gentechnikfreies-essen

Ideen für Mitmachaktionen auf der Seite der AbL 

 

Die nächsten Veranstaltungen zum Thema:

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