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Arktischer Ozean: kein Ort für schnelle Geschäfte
EU-News | 28.11.2018
#Wasser und Meere

Arktischer Ozean: kein Ort für schnelle Geschäfte

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Durch den Klimawandel schmilzt das Arktiseis und ein neuer Ozean entsteht. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die Gemeinschaften der Region. Gleichzeitig gibt es große wirtschaftliche Begehrlichkeiten, um diesen Trend auszunutzen. Viele negative Auswirkungen auf die Region könnten sich aber verstärken, wenn nicht frühzeitig klare Entscheidungen für eine nachhaltige Entwicklung getroffen werden, mahnt der WWF in einer neuen Studie.

Der WWF empfiehlt unter anderem ein panarktisches Netz von Meeresschutzgebieten und die Anwendung eines ökosystembasierten Managements sowie die Einbeziehung indigenen Wissens, Forschungsergebnissen und Klimawandelrisiken in künftige Entscheidungen.

Die gefährdeten Küsten und Meeresarten der Arktis wie dort vorkommende Fische, Robben und Wale gerieten zunehmend in Konflikt mit industriellen Aktivitäten – wie Schifffahrt und seismische Erkundung – und könnten durch invasive Arten, Unterwasserlärm und Ölverschmutzung geschädigt werden. Der arktische Ozean und seine Küsten beherbergen laut WWF 34 Meeressäugetiere, 633 Fischarten und vier Millionen Menschen, darunter indigene Völker und Gemeinschaften. Die größten Wirtschaftszweige im gefährdeten Ökosystem seien bisher der Bergbau sowie der Öl-und Gassektor, Dienstleistungen, Fischerei und Ressourcenverarbeitung. Während das Eis im zentralen arktischen Ozean schrumpfe, stünden Schifffahrt und Tourismus kurz davor, Schlüsselsektoren zu werden. In nur zehn Jahren habe beispielsweise Island einen Anstieg des Tourismus um 400 Prozent erlebt.

Ein positives Beispiel für funktionierende internationale Zusammenarbeit bei der "blauen Wirtschaft" nennt der WWF aber auch. Im Herbst trat eine Vereinbarung der Arktis-Anrainer und potenziellen -Nutzer in Kraft, die die kommerzielle Fischerei in den nächsten 16 Jahren verbietet (siehe EU-News 04.12.2017). Hierzu gehören die arktischen Küstenstaaten Kanada, Dänemark, Norwegen, Russland und die Vereinigten Staaten, die großen kommerziellen Fischereinationen der EU, Japan, China, Südkorea und Island. Wie es nach den 16 Jahren weitergeht, ist bisher unklar.

Vom 26. bis 28. November fand in Nairobi eine internationale Konferenz für eine nachhaltige blaue Wirtschaft statt. [jg]

WWF-Pressemitteilung

WWF-Hintergrundseite zur Arktis

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