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CO₂-Emissionen im Straßenverkehr könnten ab 2025 sinken
EU-News | 16.01.2025
#Emissionen #Mobilität

CO₂-Emissionen im Straßenverkehr könnten ab 2025 sinken

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© Foto: Pixabay

Die CO₂-Emissionen im EU-Straßenverkehr könnten laut einem neuen Bericht 2025 ihren Höchststand erreichen und danach kontinuierlich sinken – wenn bestehende Vorschriften unverändert bleiben. Im Flugverkehr werden der Europäischen Agentur für Flugsicherheit zufolge die Emissionen dagegen steigen.

Der Bericht vom International Council on Clean Transportation (ICCT) zeigt, dass die in den letzten drei Jahren beschlossenen Maßnahmen der EU deutliche Auswirkungen haben. Prognosen zufolge werden die Emissionen des Straßenverkehrs, dem einzigen großen Wirtschaftszweig mit steigenden Emissionen seit 1990, im Jahr 2025 mit fast 800 Millionen Tonnen CO₂ ihren Höchststand erreichen und bis 2035 um etwa ein Viertel sinken. Diese Kehrtwende spiegelt den beschleunigten Übergang von Verbrennerfahrzeugen zu E-Autos wider und stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber früheren Prognosen dar.

Entscheidend für diese Entwicklung sind die schrittweise verschärften CO₂-Flottengrenzwerte für Autohersteller und das geplante Verbrenner-Aus ab 2035. Ab diesem Zeitpunkt sollen in der EU keine neuen Pkw mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden, was den CO₂-Ausstoß der Fahrzeugflotten nachhaltig reduzieren soll.

Warnung vor Rückschritten

Felipe Rodríguez, stellvertretender Leiter des ICCT in Europa, warnt jedoch vor einer möglichen Aufweichung der Klimaziele. Ein Abweichen vom Verbrenner-Aus würde nicht nur die Reduktion der Emissionen gefährden, sondern auch die internationale Vorbildrolle Europas im Klimaschutz schädigen. Gerade in der derzeitigen Krise der europäischen Autoindustrie gibt es jedoch politischen Druck, die bestehenden Vorschriften zu lockern. So fordern etwa Union und FDP eine Abkehr vom Verbrenner-Aus, während Kanzler Olaf Scholz und einige Autobauer fordern, drohende Strafzahlungen bei Verstößen gegen CO₂-Grenzwerte zu erlassen. 

Dem hat die Europäische Kommission aber eine Absage erteilt und auch Experten wie Felix Creutzig, Leiter der Arbeitsgruppe Landnutzung, Infrastruktur und Transport am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC Berlin), widersprechen. Transformation und Wettbewerbsfähigkeit der Branche würden massiv gefährdet, wenn die Beschränkungen aufgeweicht würden, argumentiert er in einem Beitrag für Europe.Table. Der Informationsdienst berichtet dazu, dass nun „traditionelle Autobauer wie Mercedes-Benz oder Toyota die strengeren CO₂-Limits für Neuwagen in der EU mit Hilfe von Elektroauto-Herstellern erreichen [wollen]. So wollen die Opel-Mutter Stellantis, Ford, Mazda und Subaru die Kohlendioxidemissionen ihrer Flotten mit emissionsfreien E-Autos des US-Herstellers Tesla zusammenrechnen lassen.“

Steigende Emissionen im Flugverkehr

Während die Emissionen im Straßenverkehr perspektivisch sinken könnten, steigen sie wohl deutlich im Flugverkehr: Laut dem neuen EASA-Umweltbericht (Europäische Agentur für Flugsicherheit) wird der Luftverker bis 2050 weiter zunehmen, was die CO2-Emissionen bis 2050 auf 139 bis 183 Millionen Tonnen im Jahr 2050 steigen lassen könnte. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 lagen sie bei 133 Millionen Tonnen. [ah]

 

Artikel SPON 

Europe.Table vom 3., 8. und 14.1.2025 zu Staßenverkehr und Automobilität sowie 15.1.2025 zum EASA-Bericht [kostenpflichtig]

Artikel in ENDS zu Flottengrenzwerten [kostenpflichtig] 

Artikel in ENDS zum EASA-Bericht [kostenpflichtig] 

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