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Fischerei: Aquakultur soll nachhaltiger werden
EU-News | 21.07.2022
#Wasser und Meere

Fischerei: Aquakultur soll nachhaltiger werden

Blick auf eine Austernfarm

Der Fischereirat hat am Montag Schlussfolgerungen zu den von der EU-Kommission vorgeschlagenen strategischen Leitlinien für eine nachhaltigere, widerstandsfähigere und wettbewerbsfähigere Aquakultur 2021 bis 2030 angenommen.

Die Minister*innen betonten, dass dem Sektor eine hohe Priorität einzuräumen ist, da er die hohe Abhängigkeit der EU von Einfuhren von Fischerei- und Aquakulturerzeugnissen verringern und zur Ernährungssicherheit beitragen könne. Der Rat sprach sich für die Entwicklung neuer Methoden der Süßwasser- und Meeresaquakultur mit geringen Umweltauswirkungen aus.

Das Wachstum der ökologischen Aquakultur wurde prinzipiell begrüßt, allerdings müsse geprüft werden, welche Hindernisse dabei zu bewältigen seien. Der Fischereirat forderte die Kommission auf, eine Änderung der Verordnung über die ökologische Erzeugung und die Kennzeichnung ökologischer Produkte in Erwägung zu ziehen, die derzeit die Zertifizierung von Muschel- und Fischzucht als ökologisch nur unter sehr strengen Bedingungen erlaubt. Es gebe derzeit keine Regelung auf EU-Ebene zur Kennzeichnung oder Zertifizierung nachhaltiger Produkte, und es seien keine Bedingungen festgelegt, die umweltfreundlichere Arten der Aquakultur begünstigen. Deshalb müsse ein transparentes EU-System zur Anerkennung und Belohnung von Erzeugern entwickelt werden. 2020 lag die gesamte ökologische Aquakulturproduktion laut zuständiger Beobachtungsstelle EUMOFA auf EU-27-Ebene bei 6,4 Prozent (etwa 74.000 Tonnen).

Es brauche die intensive Zusammenarbeit zwischen allen relevanten Akteuren. Das für Aquakulturen verbrauchte Wasser müsse im Einklang mit dem geltenden Recht entsorgt werden. Da sich die Emission bestimmter Mengen von Nährstoffen in das Wasser nicht vollständig vermeiden lasse, müsse die Kommission Vorschläge machen, wie die Kohärenz zwischen dem Ziel eines wachsenden nachhaltigen Aquakultursektors in der EU und der EU-Umweltgesetzgebung wie der Wasserrahmenrichtlinie verbessert werden kann.

Angesichts wachsender Populationen von geschützten Raubtierarten wie Kormoranen und Fischottern, die vielen Betrieben erheblichen Schaden zufügten, müsse die Kommission außerdem wirksame und effiziente EU-weite Managementmaßnahmen ermitteln.

Die Aquakultur nimmt laut UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) weltweit weiter zu - ebenso wie die Überfischung der Fischpopulationen. Nachhaltig befischt seien nur zwei Drittel, der Trend ist sinkend (EU-News 30.06.2022). [jg]

Fischereirat: Council approves conclusions on the new aquaculture strategic guidelines for a more sustainable, resilient and competitive aquaculture sector

Schlussfolgerungen des Rats zu Aquakultur-Leitlinien

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