Kraftstoffzusatz mit Blei kommt auf Zulassungsliste
Verbleites Benzin gehört der Vergangenheit an. Allerdings wird es als Benzinzusatzstoff noch in Leichtflugzeugen verwendet. Die Europäische Chemikalienagentur setzt diese Beimischung nun auf die Zulassungsliste.
Seit Ende der 1980er-Jahre gibt es in Deutschland an den Zapfsäulen kein verbleites Normalbenzin mehr. Zum 1. Januar 2000 wurden auf EU-Ebene weitere Benzinsorten mit Blei verboten. Als letztes Land untersagte Algerien 2021 bleihaltiges Benzin. Seitdem ist Blei weltweit aus dem Benzin verbannt.
Verbleiter Zusatz in Kraftstoffen für Leichtflugzeuge
Doch es gibt eine Ausnahme: Der Zusatzstoff Tetraethylblei (TEL) wird der Tankfüllung von Leichtflugzeugen mit Kolbenmotoren beigemischt. Dem Umweltinformationsdienst ENDS zufolge gibt es davon noch knapp 16.000 (Stand 2017). TEL wird in der EU von drei Unternehmen geliefert: zwei aus Frankreich und einem aus Polen.
Die Europäische Chemikalienagentur hat am 11. April TEL auf die Zulassungsliste der EU gesetzt. Das bedeutet, dass die Unternehmen bis Ende nächsten Jahres Anträge stellen müssen, wenn sie nach Mai 2025 noch TEL verwenden wollen.
Großbritannien lässt TEL-Einsatz weiterlaufen
Von dieser Verpflichtung ausgenommen ist nach dem Brexit Großbritannien. Laut ENDS hatte die britische Aufsichtsbehörde Health and Safety Executive (HSE) bereits im Oktober vergangenen Jahres entschieden, TEL nicht extra zulassen zu müssen, „da die Entwicklung von Alternativen bereits im Gange sei“. Die Umweltorganisation CHEM Trust kritisierte, diese Entscheidung untergrabe das Versprechen, Blei aus Kraftstoffen zu verbannen. [ah]
Artikel ENDS
Artikel National Geographic