Lang lebe die Batterie
Am vergangenen Freitag haben sich EU-Parlament, Kommission und Rat auf einen Text für eine Verordnung geeinigt, die Batterien nachhaltiger machen soll. Das Gesetz umfasst den gesamten Lebenszyklus von Batterien. Punkte wie Rohstoffbeschaffung und Wiederverwertung müssen nachgebessert werden, kritisieren Umweltorganisationen.
Fast auf den Tag genau zwei Jahre nachdem die EU-Kommission ihren Entwurf für die Batterieverordnung präsentiert hatte, wurde im Trilog ein Rechtstext beschlossen. Es ist das erste Mal, dass der gesamte Lebenszyklus von Batterien gesetzlich geregelt wird.
Das Gesetz sieht vor, dass alle Batterien und Akkus von den Benutzer*innen ausgetauscht werden können, damit ansonsten funktionierende Geräte nicht entsorgt werden müssen. Das ist besonders wichtig, da der Batteriemarkt aufgrund der E-Mobilität rasant wächst, aber auch Laptops und Smartphones werden oft in schneller Folge neu angeschafft. Die Verordnung wird eine Vorlaufzeit von dreieinhalb Jahren haben, um den Produzenten genug Zeit für den Übergang einzuräumen, beispielsweise wenn sie nun Geräte neu designen müssen.
Die geplante Verordnung umfasst Zielvorgaben für die Sammlung und das Recycling von Batterien und Akkus. So müssen die Hersteller bis 2030 73 Prozent der Altbatterien für Geräte sammeln, für Altbatterien aus „leichten Verkehrsmitteln“ wie E-Rollern muss die Quote bei 61 Prozent bis Ende 2031 liegen. Von diesen gesammelten Batterien müssen alle recycelt werden. Darüber hinaus gibt es Zielvorgaben, welche Stoffe in welchem Umfang verwertet werden müssen. Für das dringend benötigte Lithium liegt die Verwertungsquote bei 80 Prozent bis 2031.
Die Deutsche Umwelthilfe begrüßte die Verordnung und lobte, dass Umwelt- und Menschenrechte bei der Gewinnung einiger Rohstoffe künftig besser geschützt werden. Allerdings forderte die Umweltorganisation, dass auch die Gewinnung von Rohstoffen wie Eisen, Kupfer und Aluminium besser reguliert wird sowie die Einführung eines Pfandsystems für Batterien, vor allem für Hochenergieakkus.
Der Verordnungstext muss nun noch formal EU-Rat und Parlament passieren. Die Verordnung wird deshalb erst in einigen Monaten wirksam. [ah]
Deutsche Umwelthilfe PM
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