Verkehr: Euro 7 zahnloser, neue Flottengrenzwerte LKW und Studie zu E-fuels
Im Verkehrsbereich dreht sich weiterhin alles um Emissionen. Die Abgasnorm Euro 7 soll schwächer ausfallen, dafür werden neue Grenzwerte bei Nutzfahrzeugen kommen. Und eine Studie vergleicht den Gesamt-CO2-Ausstoß synthetischer Kraftstoffe mit Elektromobilität.
Im Vergleich zum Entwurf der Kommission will der ENVI (Umweltausschuss) die Abgasnorm Euro 7 wieder abmildern. Dieser Vorstoß geht auf die Abstimmung über den Bericht von Berichterstatter Alexandr Vondra (EKR, Tschechien) zurück, für die sich EVP, EKR und Liberale zusammengefunden haben. Für PKW sollen ähnliche Vorgaben wie bei der bisherigen Norm gelten. Dafür sollen Busse und LKW niedrigere Grenzwerte einhalten müssen: Stickoxidemissionen bei großen Nutzfahrzeugen sollen in Euro 7 um 60 Prozent gegenüber Euro 7 runtergehen. Beim Treffen des EU-Umweltministerrats am 16. Oktober wurde ein grundsätzliches Ende für Verbrennermotoren bei Nutzfahrzeugen aber nicht beschlossen, aber eine Einigung für CO2-Emissionen neuer schwerer Nutzfahrzeuge erreicht. Stadtbusse wiederum dürfen ab 2035 nicht mehr mit Verbrennungsmotor zugelassen werden.
Über den Bericht von Vodra wird am 8. November im Plenum entschieden werden. Von einer baldigen Übereinkunft im Trilog ist auszugehen.
Derweil hat Transport & Environment die CO2-Gesamtemissionen berechnet, die bei Nutzung, Vertrieb und Produktion von E-fuels entstehen: Die Studie der europäischen Dachorganisation für nachhaltigen Verkehr zeigt, dass Autos, die 2035 mit dem synthetischen Kraftstoff fahren, „61 Gramm CO₂-Äquivalent pro Kilometer (CO₂e/km) ausstoßen würden, sollte sich die Forderung von Bundesverkehrsminister Wissing nach abgeschwächten Kriterien im Rahmen der EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien durchsetzen“. Elektroautos dagegen emittierten dann nur rund ein Fünftel (13 Gramm), sofern sie mit Strom aus dem durchschnittlichen EU-Netz betrieben würden. [ah]
Europe.Table [kostenpflichtig] Nr. 550 und 548
PM T&E