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EU-Kommission will Plastik an den Kragen
EU-News | 18.01.2018
#Kreislaufwirtschaft

EU-Kommission will Plastik an den Kragen

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Artenreiche Wildblumenwiese in Deutschland | Bild: R. Oppermann

Die EU-Kommission hat am Dienstag ihre lang erwartete Plastikstrategie vorgestellt, mit der sie Plastikabfälle in der EU reduzieren und Recycling ankurbeln möchte. Umweltverbände loben die Vorschläge und dringen auf eine schnelle Umsetzung.

In ihrer Strategie fordert die Kommission, dass bis 2030 alle Plastikverpackungen, die zwei Drittel des gesamten Plastikmülls ausmachen, in der EU recycelbar sein sollen. Um das Recycling zu fördern, sollen ein standardisiertes System für die getrennte Abfallsammlung und -sortierung in der EU entwickelt und größere Recyclinganlagen eingerichtet werden. Zudem sollen nicht recycelbare Inhaltsstoffe aus Verpackungen verbannt werden.

Die Gesamtmenge von 25 Millionen Tonnen Plastikmüll im Jahr möchte die Kommission unter anderem mit einem Gesetzesvorschlag zur Herstellung von Einmalplastik reduzieren, der im Laufe des Jahres vorgestellt werden soll. Fast die Hälfte der Abfälle im Meer sind Einmalplastikprodukte wie Strohhalme, Chipstüten oder Schokoriegelverpackungen. Die Plastikstrategie sieht außerdem ein Verbot von absichtlich beigefügten Mikroplastikpartikeln in Kosmetika und anderen Produkten sowie von Oxo-abbaubarem Plastik vor.

Eine Richtlinie für Hafenauffangeinrichtungen soll dafür sorgen, dass Abfall, der auf Schiffen anfällt und bisher häufig im Meer landet, in Zukunft einfacher in Häfen entsorgt werden kann. Der Vorschlag wird nun dem EU-Parlament und dem Ministerrat vorgelegt.

Umweltorganisationen wie der Naturschutzbund NABU, die Deutsche Umwelthilfe und die Allianz Rethink Plastic loben die von der Kommission vorgeschlagenen Maßnahmen im Grundsatz. Sie fordern jedoch eine schnelle Umsetzung in europäisches und nationales Recht, damit die Ziele auch erreicht werden.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller betont zudem die Wichtigkeit der Abfallvermeidung: „Die Vermeidung von Einweg-Plastik muss an erster Stelle der zukünftigen politischen Maßnahmen stehen, denn 31 Kilo jährlicher Plastikmüll pro EU-Bürger sind zu viel. 2015 hat die EU ein Reduktionsziel für Plastiktüten ausgegeben, entsprechende Schritte müssen nun auch für andere Anwendungen wie für Einweg-Plastikflaschen und To-Go-Becher folgen.“

Die Plastikstrategie ist Teil des Aktionsplans Kreislaufwirtschaft und wird von einem Überwachungsrahmen begleitet, der den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft in der EU anhand von Kriterien messen soll. [km]

Plastikstrategie der Kommission

Meldung Rethink Plastic Alliance

Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe

Pressemitteilung NABU

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