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WHO: Lärm ist zweitgrößtes Gesundheitsproblem
EU-News | 11.10.2018
#Emissionen

WHO: Lärm ist zweitgrößtes Gesundheitsproblem

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Lärm ist eine der größten Umweltgefahren für die körperliche und geistige Gesundheit und das Wohlergehen in der Europäischen Region. Das hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgestellt und neue Leitlinien veröffentlicht. Enthalten sind Werte, bei denen Lärm erhebliche gesundheitliche Auswirkungen hat und die deshalb nicht überschritten werden sollten. Die WHO empfiehlt außerdem Maßnahmen, wie die Exposition (etwas ausgesetzt sein) verringert werden kann.

Neben negativen Effekten auf Herz, Kreislauf und Stoffwechsel kann Lärm auch erhebliche Auswirkungen auf den Schlaf haben, den Stresspegel erhöhen und zu kognitiven Beeinträchtigungen führen. Gereiztheit, Hörstörungen und Tinnitus sowie andere Beeinträchtigungen der Lebensqualität gehören ebenso dazu.

Das Europäische Umweltbüro (EEB) begrüßte die Ergebnisse der WHO und forderte die EU-Regierungen auf, die Menschen vor der wachsenden Bedrohung durch Lärmbelästigung zu schützen. Maßnahmen zur Lärmreduktion in Straßen-, Schienen- und Luftverkehr müssten dringend angegangen werden. Die Standortwahl für Windkrafträder sei sensibel zu treffen.

Margherita Tolotto vom EEB sagte: "Die WHO unterstreicht, dass Lärm nach der Luftverschmutzung die zweitgrößte Bedrohung der Gesundheit in Europa ist. Zum Glück können die politischen Entscheidungsträger mit den Lösungen, die zur Senkung der Lärmbelästigung erforderlich sind, gleichzeitig dazu beitragen, die Luftverschmutzung zu bekämpfen und zum Klimaschutz beitragen." Das nötige Umdenken in Verkehrsfragen und dem Aufbau wirklich lebenswerter Städte habe nur Vorteile.

Im Vergleich zu den bisherigen WHO-Richtlinien für Lärm enthält diese Version fünf wesentliche Entwicklungen:

  • stärkerer Nachweis der Herz-Kreislauf- und Stoffwechselwirkung von Umgebungsgeräuschen;
  • Einbeziehung neuer Lärmquellen, nämlich Windenergie und Freizeitlärm, sowie Verkehrslärm (Flugzeug-, Schienen- und Straßenverkehr);
  • Verwendung eines standardisierten Ansatzes zur Beurteilung der Beweismittel;
  • eine systematische Überprüfung der Evidenz, die die Beziehung zwischen Lärmbelastung und dem Risiko ungünstiger gesundheitlicher Ergebnisse definiert;
  • Verwendung langfristiger Durchschnittsindikatoren für die Geräuschexposition, um negative gesundheitliche Ergebnisse besser vorhersagen zu können.

Die Europäische Umweltagentur (EEA) hatte 2017 Zahlen zum Lärm veröffentlicht (EU-News 27.04.2017). Demnach leidet jedeR fünfte BürgerIn in der EU unter zu hoher Lärmbelastung. Rund 32 Millionen Menschen sind mehr als den durchschnittlich täglich erlaubten 55 Dezibel ausgesetzt. Im vergangenen Jahr hat die EU-Kommission im Zuge dessen ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet (EU-News 05.10.2017). [jg]

Pressemitteilung WHO

Leitlinien WHO zu Lärm

Reaktion EEB

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