Zu viel Quecksilber in Luft und Wasser
Die Europäische Umweltagentur (EEA) warnt vor einer langfristigen Verunreinigung der Umwelt durch Quecksilber. Ende September veröffentlichte sie alarmierende Zahlen zum Vorkommen des Schwermetalls.
Dabei stellte sie fest, dass die Konzentration von Quecksilber in der europäischen Luft fünfmal höher sei als die natürlichen Werte des Schwermetalls. Das liege vor allem daran, dass nach wie vor viel Kohle verbrannt wird, um Strom zu erzeugen. Über die Hälfte der Quecksilberemissionen aus der Stromproduktion stamme aus Deutschland und Polen. Die zweitgrößte Quelle von Quecksilber in der Luft seien Industrieanlagen, insbesondere in Italien und Polen.
Auch in den europäischen Gewässern befinde sich zu viel des giftigen Schwermetalls: Die Konzentration sei doppelt so hoch wie das natürliche Vorkommen. Dabei stellt Quecksilber in Flüssen, Seen und Meeren die größte Gefahr dar, wo es sich in eine giftige Substanz verwandelt, die sehr einfach von Tieren aufgenommen werden kann.
Da die Hälfte der Verunreinigungen durch Quecksilber in Europa aus nicht-europäischen Quellen stamme, sei neben den europäischen Regulierungen auch ein entschiedenes Vorgehen auf internationaler Ebene gegen die Verschmutzung wichtig. So soll die von 128 Parteien unterzeichnete Minamata-Konvention, die im August 2017 in Kraft trat, die Quecksilberemissionen weltweit eindämmen. Doch auch „sofortige globale Aktionen“ könnten nicht verhindern, dass „es noch sehr lange dauern wird, bis die Quecksilberwerte in der Umwelt wieder auf vor-industrielle Werte sinken“, so die EEA in ihrer Schlussfolgerung. [km]