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DNR-Mitgliederversammlung votiert geschlossen für den Schutz der Karstlandschaft im Südharz
Gemeinsame Pressemitteilung von DNR und dem Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher (VdHK) | 17.10.2024
#Biodiversität und Naturschutz #Rohstoffe und Ressourcen

DNR-Mitgliederversammlung votiert geschlossen für den Schutz der Karstlandschaft im Südharz

Blick auf eine Bergbaulandschaft mit einer Abraumhalde und einem Kipplaster im Vordergrund
© AdobeStock / Roberto Sorin

Berlin - Schutz muss Schutz bleiben – dafür hat sich die diesjährige Mitgliederversammlung des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR) am 11. Oktober 2024 einstimmig ausgesprochen. Der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher (VdHK) hatte seine Resolution zum Schutz der Karstlandschaft im Südharz zur Abstimmung gestellt.

Im Südharz sind wichtige Schutzgebiete in Gefahr, da die Firma Knauf Probebohrungen zur Gipsgewinnung auch mitten in FFH-Gebieten durchführen will. Würde das genehmigt, wäre es der erste Schritt zur Gefährdung und letztlich Abschaffung des Biosphärenreservats „Karstlandschaft Südharz“, dem einzigen Großschutzgebiet im Gipskarst.

Hinzu kommt, dass es sich bei der Karstlandschaft um ein einmaliges Ökosystem handelt. Weltweit ist kein anderes Gipskarstgebiet so bewaldet wie das im Südharz. Eine Wiederherstellung der Karstlandschaft nach dem Abbau des Gipses ist unmöglich. „Verschwindet der Gips, sind Höhlen, Quellen und unterirdische Fließwege sowie Gipslebensgemeinschaften für immer vernichtet – ein bedeutsames Naturerbe würde den Wirtschaftsinteressen geopfert“, sagt DNR-Geschäftsführer Florian Schöne. 

Deutschland konsumiert mehr Gips als jedes andere europäische Land – hierzulande werden mit 10 Millionen Tonnen pro Jahr etwa 30 Prozent des gesamten europäischen Gipsaufkommens verbraucht. Derzeit werden in Deutschland maximal 10 Prozent der Gips-Abrissmaterialien recycelt, in anderen EU-Ländern liegen die Quoten bei 50 Prozent und höher. Zudem gibt es Alternativen zu den Gipskartonplatten: „Platten aus Hanf, Stroh und Holz sind als vollwertiger Ersatz bereits im Handel. Sie sind CO2-Speicher und je nach Art auch als Leichtbau-, Wärmeschutz- oder Schallschutzplatten geeignet. Daher kann und muss im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz der Gips im Boden bleiben“, so die VdHK-Vorsitzende Bärbel Vogel.

Die Resolution der DNR-Mitgliederversammlung ist hier erhältlich.

Kontakt für Rückfragen

Florian Schöne

Geschäftsführer

030 6781775-99

florian.schoene@dnr.de

Melissa Ihlow

Referentin für Pressearbeit und Social Media

melissa.ihlow@dnr.de

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