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DNR-Statement zum heute veröffentlichten klimapolitischen Rückblick 2022 der Agora Energiewende
Pressestatement | 04.01.2023
#Emissionen #Klima und Energie

DNR-Statement zum heute veröffentlichten klimapolitischen Rückblick 2022 der Agora Energiewende

Kraftwerk
© AdobeStock/VanderWolf Images
Kraftwerk

Berlin – Zu dem heute von der Agora Energiewende vorgestellten klimapolitischen Rückblick auf das Jahr 2022 kommentiert Kai Niebert, Präsident des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR):

Die Klimadaten für das Jahr 2022 zeigen deutlich: Putin hat die Ukraine in eine humanitäre Katastrophe geschickt und Europa in den klimapolitischen Rückwärtsgang versetzt. Durch Russlands Energiekrieg gegen Europa explodierten nicht nur die Energiepreise, sondern auch Erdöl, Kohle und die Hochrisikotechnologie Atomkraft erlebten ein fragwürdiges Comeback.

Es ist ein Drama, dass im vergangenen Jahr trotz krisenbedingter Reduktion der Industrieproduktion die Emissionen unverändert hoch waren und selbst die Effizienzmaßnahmen nicht zu einem Rückgang geführt haben. Und es ist ein Skandal, dass Teile der Bundesregierung - trotz der absehbaren Zielverfehlung - weiterhin den Klimaschutz aktiv verhindern. So hat beispielsweise Verkehrsminister Wissing noch immer kein Sofortprogramm für den Verkehrssektor vorgelegt, um seine Klimaschutzlücke bis 2030 zu stopfen.

Gleichzeitig zeigt sich, dass die derzeitige Inflation eine fossile Inflation ist. Wer die Menschen entlasten möchte und mit den Preisen wieder runter will, muss die Energiewende im Turbo vorantreiben. Was es jetzt braucht, ist eine klare Begrenzung für die fossile Ersatzdroge LNG und eine echte erneuerbare Energiewende. Nur so lässt sich eine klima- und sozialverträgliche Energieversorgung sicherstellen.

2023 wird daher der Lackmustest, ob die Ampel-Koalition ihr Fortschrittsversprechen noch einhalten kann. Was es braucht, ist eine große Beschleunigung der Transformation in allen Sektoren. Wir brauchen jetzt Sofortprogramme nicht nur für die ewigen Klimaverlierer Verkehr und Gebäude, sondern auch für den Energiesektor. Die Hemmnisse beim Ausbau der erneuerbaren Energien müssen konsequent abgebaut, der LNG-Hype auf das notwendige Minimum reduziert und die Verstromung von Kohle wieder runtergefahren werden. Diese Krise lösen wir nur mit Erneuerbaren und Effizienz und nicht mit einem Rückfall ins fossile Zeitalter.“

Kontakt für Rückfragen

Prof. Dr. Kai Niebert

Präsident

030 6781775-902

niebert@dnr.de

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