Gentechnik gefährdet Natur- und Artenschutz
Ein heute im Auftrag des DNR vorgestellter Bericht des Instituts für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie (Testbiotech) belegt an zahlreichen Beispielen (Fliegen, Bienen, Bäume, Korallen) die Risiken und möglichen Konsequenzen, die mit der Ausbreitung von Gentechnikorganismen in natürlichen Populationen verbunden sind.
Der Bericht wirft dabei tiefgreifende Grundsatzfragen auf, die insbesondere mit dem Anspruch eines gezielten Austausches von natürlichen durch künstliche Populationen verbunden sind.
Selbst im Bereich ‚neue Gentechnik‘ sprechen führende WissenschaftlerInnen wie Jennifer Doudna und George Church bereits vom „Ende des Anfangs“. Der Autor des Berichtes, Christoph Then, warnt: „Auch minimale Eingriffe im Erbgut können durch die Neukombination genetischer Informationen mit erheblichen Folgen für Natur und Umwelt einhergehen. Das gilt insbesondere dann, wenn die Organismen in die Umwelt freigesetzt und sich in den natürlichen Populationen ausbreiten können.“
Undine Kurth, Vizepräsidentin des Deutschen Naturschutzrings, kritisiert, dass die derzeitige Debatte über die Gefahren (neuer) Gentechnik-Verfahren viel zu kurz greife.
Sie warnte zudem davor, die neuen Techniken als „Wunderwaffen“ zur Bekämpfung invasiver Arten anzusehen.
In Anbetracht der weitreichenden ökologischen Risiken appellieren Testbiotech und der Deutsche Naturschutzring deshalb an die politischen Verantwortlichen, keine Abstriche an einer umfassenden Risikobewertung und Kontrolle, wie sie das geltende Gentechnikrecht vorsieht, zuzulassen und Freisetzungen an die Bedingung einer Rückholbarkeit zu knüpfen.
Bericht zum Download