Menü
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
Startseite
Presse
Pressemitteilungen
Verkehrsinfrastruktur: Dialogprozess muss Klima- und Umweltziele in den Mittelpunkt stellen
Gemeinsame Pressemitteilung | 03.11.2022
#Emissionen #Klima und Energie #Mobilität

Verkehrsinfrastruktur: Dialogprozess muss Klima- und Umweltziele in den Mittelpunkt stellen

Zebrastreifen, Fahrradstreifen und Straßenbahnschienen
© AdobeStock/finecki

Berlin - Mit gemeinsamen Forderungen zur Gestaltung des Dialogprozesses zum Infrastrukturkonsens wenden sich zahlreiche Umweltorganisationen an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Die Infrastrukturplanungen in Deutschland müssten grundlegend überarbeitet und an Klima- und Umweltzielen ausgerichtet werden, erklären der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Deutsche Naturschutzring (DNR), die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Green Legal Impact, Greenpeace Deutschland, der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der ökologische Verkehrsclub VCD. Mit ihren Forderungen reagieren die Organisationen auf Vorbereitungen für den im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Dialogprozess zur ‘Verständigung über die Prioritäten bei der Umsetzung des geltenden Bundesverkehrswegeplan‘ (BVWP). In einem gemeinsamen Brief an den Minister heißt es, Wissing müsse dem Prozess für Veränderungen in den Planungen die angemessene Bedeutung beimessen. Ziel des Dialogprozesses müsse eine kurzfristige Neupriorisierung der Bedarfspläne nach Umwelt- und Klimaschutzaspekten sein.

„Die Praxis der Infrastrukturplanung in Deutschland bedarf einer grundlegenden Überarbeitung. Damit der Verkehr im Klimaschutz nicht länger hinterherhinkt, muss Infrastruktur in Deutschland ganz anders geplant werden. Statt das schon heute dichte Netz aus Autobahnen und Bundesstraßen weiter auszubauen, muss der anstehende Dialogprozess den Schwerpunkt auf Erhalt und Sanierung der gesamten Verkehrsinfrastruktur legen. Vor allem der Fernstraßenbedarfsplan zerstört wertvolle Natur. Vor Ende des Dialogprozesses dürfen keine weiteren Fakten durch einen Weiter- und Neubau von Fernstraßen oder den Erlass neuer Planfeststellungsbeschlüsse für Fernstraßenvorhaben geschaffen werden“, so die Organisationen in ihrer gemeinsamen Einschätzung.

Viele Probleme liegen nicht zuletzt in den schon lange nicht mehr zeitgemäßen Verfahren der Bundesverkehrswegeplanung. Es besteht daher die Notwendigkeit, einen modernen und grundlegend reformierten Bundesmobilitätsplan 2040 aufzustellen, der sich konsequent an Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausrichtet, alle Verkehrsträger integriert betrachtet und sämtliche verkehrspolitischen Maßnahmen einbezieht.  Zuvorderst ist mit dem Dialogprozess jedoch eine klare Neuausrichtung des BVWP 2030 erforderlich, damit dieser seinen überfälligen Beitrag zur Einhaltung der Klima- und Umweltziele und zur Umsetzung der sozial-ökologischen Mobilitätswende leisten kann. 

Zum gemeinsamen Forderungspapier gelangen Sie hier.

Kontakt für Rückfragen

Florian Schöne

Geschäftsführer

030 6781775-99

florian.schoene@dnr.de

Das könnte Sie interessieren

Euro-Scheine unter der Lupe
Pressemitteilung | 08.03.2025
# sozial-ökologische Transformation #Klima und Energie #Politik und Gesellschaft #Wirtschaft

DNR-Präsident Kai Niebert: „Beim Sondervermögen Resilienz und Unabhängigkeit mit Klimaschutz absichern“

Anlässlich der in die heiße Phase gehenden Sondierungsgespräche für eine mögliche Große Koalition fordert der Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Prof. Dr. Kai Niebert, eine ambitionierte Neuausrichtung des geplanten Sondervermögens von 500 Milliarden Euro. ...