Verbändekritik am Entwurf zur Waldstrategie 2050

In einem offenen Brief haben der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR), der BUND, das Forum Umwelt & Entwicklung, Greenpeace, der NABU und der WWF den vorliegenden Entwurf des Bundeslandwirtschaftsministeriums für eine nationale Waldstrategie 2050 scharf kritisiert. Der Entwurf lasse wesentliche Elemente einer notwendigen Transformation der Waldbewirtschaftung vermissen, die auf die Herausforderungen der Biodiversitäts- und Klimakrise eingeht. Er sei zudem einseitig an den Interessen der Forstwirtschaft und Waldeigentümer ausgerichtet und missachte nationale und europäische Ziele im Naturschutz. Außerdem sei die aktuell vorgesehene Frist von 14 Tagen für die Stellungnahme der Verbände für eine detaillierte Befassung "unzureichend und angesichts der Relevanz des Themas völlig unangemessen", heißt es in dem Brief.
Dem Entwurf fehle ein wirksamer Fokus bei der finanziellen Kompensation von Ökosystemleistungen auf die Entwicklung funktionsfähiger, komplexer, naturnaher Wald-Ökosysteme und deren schonende Nutzung. Unverzichtbar sei hierfür ein Referenzrahmen, der zu gesetzlich definierten ökologischen Mindeststandards für eine naturnahe Waldbewirtschaftung führen muss.
Nach Überzeugung der beteiligten Organisationen brauche Deutschland eine nationale Waldstrategie, die von Expert*innen aus den Bereichen Forstwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz gemeinsam erarbeitet wird. Sie fordern daher, den Prozess der Erarbeitung neu aufzurollen und zeitnah einen ergebnisoffenen Prozess unter Beteiligung aller relevanten Akteure zu starten.
Adressatinnen
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (nachrichtlich)
