Forsa-Umfrage: Mehr als drei Viertel der Befragten wollen Investitionen in „grüne“ Zukunftstechnologien
Zwei Drittel der befragten Deutschen (67 Prozent) sind nicht zufrieden mit der Klima- und Energiepolitik der aktuellen Bundesregierung. Das ergab eine repräsentative Befragung zum Thema „Energieerzeugung und Klimaschutz“, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Deutschen Naturschutzrings (DNR) bundesweit durchgeführt hat. Nur knapp ein Drittel (29 Prozent) zeigt sich mit den Bemühungen der Ampel, kommende Generationen vor den Folgen des Klimawandels zu schützen, zufrieden oder gar sehr zufrieden.
Nur jede*r fünfte Befragte (20 Prozent) gab an, mit den bisherigen Fortschritten der Energiewende in Deutschland zufrieden zu sein. Gut drei Viertel (77 Prozent) der Bürger*innen finden es hingegen nicht gut, wie sich die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energiequellen bislang entwickelt hat.
Eine Option, weg von den fossilen Energieträgern zu kommen, ist, Kohle, Öl und Gas durch grünen Wasserstoff zu ersetzen. Eine deutliche Mehrheit der Befragten (87 Prozent) ist der Ansicht, dass die Bundesregierung Wasserstoff fördern sollte, der aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne hergestellt wird. Wasserstoff zu fördern, der aus Erdgas hergestellt wird, findet hingegen nur wenig Befürworter*innen (12 Prozent).
Solaranlagen auf die Dächer
Klimaneutralität lässt sich nur durch den Ausbau der Erneuerbaren erreichen. Hier spielen Wind und Sonne die Hauptrolle. Unter den Befragten sprach sich eine große Mehrheit (89 Prozent) für eine „Solardachpflicht“ für öffentliche Gebäuden im Neubau und bei Sanierung aus. Bei öffentlichen Bestandsgebäuden gibt es rund zwei Drittel (70 Prozent) Befürworter*innen. Für Wohnhäuser würden bei Neubau und Sanierung immerhin noch 59 Prozent der Bürger*innen eine „Solardachpflicht“ unterstützen.
Grundsätzlich positiv sehen 89 Prozent der Umfrageteilnehmer*innen Solaranlagen auf Hausdächern. Windkraftanlagen erlangen die Zustimmung von drei Viertel der Befragten (77 Prozent), Solaranlagen auf Freiflächen 71 Prozent und Biogasanlagen 64 Prozent.
Massiv in die Zukunft investieren und Bürger*innen beteiligen
In den USA wurde jüngst ein milliardenschweres Investitionsprogramm auf den Weg gebracht, um klimafreundliche Technologien zu fördern und so den Klimaschutz im eigenen Land anzukurbeln. Eine deutliche Mehrheit (80 Prozent) der Befragten wünscht sich von Bundesregierung eine ähnliche Investitionsoffensive in „grüne“ Zukunftstechnologien.
Für am besten geeignet, um die Akzeptanz von neuen Anlagen für erneuerbare Energien zu steigern, halten die meisten (78 Prozent) finanzielle Profite für Anwohner*innen, etwa durch ermäßigte Strompreise. 68 Prozent sehen eine frühzeitige Beteiligung an der Planung und Mitentscheidungsmöglichkeiten als akzeptanzsteigernd. 60 Prozent wollen, dass Betreiber verpflichtet werden, Bürger*innen eine Beteiligung an den Anlagen zu ermöglichen. Die Hälfte (51 Prozent) findet, dass die Kommunen finanziell profitieren sollten. [mbu]
Die Umfrage im Auftrag des Deutschen Naturschutzrings hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa Ende Januar durchgeführt. Dazu wurden 1.005, nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Bundesbürger*innen ab 18 Jahre in Deutschland befragt.
Kontakt für Rückfragen
Birthe März, Referentin für Klimaschutz und Transformationspolitik
E-Mail: birthe.maerz@dnr.de
Tobias Pforte von Randow, Koordinator Politik und Gesellschaft
E-Mail: tobias.pfortevonrandow@dnr.de