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Jens Gieseke (CDU & EVP): "Wir müssen kreativ Technologiepotenzial nutzen und innovativ sein"
EU-News | 07.05.2019
#EU-Umweltpolitik

Jens Gieseke (CDU & EVP): "Wir müssen kreativ Technologiepotenzial nutzen und innovativ sein"

JensGiesekeEuropawahl2019_Kandidatenfoto
(c) EEB

Jens Gieseke ist Mitglied in der CDU und in Brüssel für die konservative Fraktion EVP Mitglied im

Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, als

Stellvertreter im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung sowie als

Stellvertreter im Fischereiausschuss tätig. Gieseke (Jahrgang 1964) stammt aus Niedersachsen und ist Jurist.

Wir schreiben die Sternzeit 2019. Das Raumschiff Europa fliegt durch populistische Turbulenzen, ökonomische und weltpolitische Konflikte und überstrapaziert die planetaren Grenzen. Was waren für Sie persönlich Ihre europäischen Sternstunden und was war der heftigste Kometenschlag in der vergangenen Legislaturperiode?

"Eine europäische Sternstunde war mich das European Youth Event im Juni 2018. Wie sich die über 9.000 Jugendlichen mit einer Vielfalt von Ideen eingebracht haben, um Europa noch besser zu machen, war sehr beeindruckend. An diese Tage denke ich sehr gerne zurück. Sie motivieren mich jedes Mal auf´s Neue, mich für eine starke Zukunft Europas einzusetzen. Im Kontrast dazu war das Austrittsvotum der Briten vom 23. Juni 2016 eine starke Erschütterung in Europa, dessen Konsequenzen wir heute spüren. Zusätzlich zu dieser riesigen Fehlentscheidung hetzen Populisten von rechts und links gegen das europäische Projekt. Deshalb ist es umso wichtiger, ein starkes Zeichen bei der nächsten Europawahl zu senden!"

Was müsste sich aus Ihrer Sicht im nächsten Parlament für ein wirklich ökologisches, nachhaltiges und soziales Europa in Lichtgeschwindigkeit ändern?

"Beispielsweise durch das Verbot von einigen Plastikwegwerfprodukten haben wir gezeigt, dass wir es mit dem Schutz der Umwelt ernst meinen. Wir sind auf einem guten Weg, müssen hier aber noch besser werden. Maßgeblich wird dafür in den nächsten Jahren die Umsetzung des Pariser Klimavertrages sein. Dabei setzte ich auf technologieneutrale Lösungen, die Europa zum Beispiel durch Innovationsfonds gezielt fördern kann. Nicht Verbote, sondern neue Technologien werden eine nachhaltige Verbesserung der ökologischen Bilanz sicherstellen. Anreize statt Verbote, Innovation statt Stillstand ist die Devise. Ansonsten laufen wir Gefahr, Arbeitsplätze zu exportieren."

Für welche umweltbezogenen Themen stehen Sie und sollten deshalb wieder in die neue Crew im Raumschiff Europa gewählt werden?

"Im nächsten Parlament möchte ich mich weiter für die Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie einsetzen. Zum Beispiel müssen wir die Mobilität der Zukunft gestalten. Und das müssen wir ohne Ideologie tun. Wenn wir die Emissionen von der Straße ins Kraftwerk verlagern, ist nichts gewonnen. Wir müssen kreativ Technologiepotential nutzen und innovativ sein: E-Fuels, Wasserstoffbrennzellen, aber auch der Verbrenner kann mit heutiger Technologie mittelfristig eine gute Alternative sein.

Ich setze mich jeden Tag dafür ein, dass Brüssel eben nicht als Raumschiff, sondern als pragmatischer Gesetzgeber wahrgenommen wird."

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Weitere Informationen http://www.umweltcheck-ep.de/abgeordnete/gieseke-jens/

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Der Deutsche Naturschutzring möchte mit seiner Europawahlkampagne #natürlichEuropa die rund 11 Millionen Menschen in seinen Mitgliedsverbänden erreichen und für eine starke und proeuropäische Wahlbeteiligung mobilisieren. Wir haben Mitgliedern des EU-Parlaments, die erneut kandidieren, die Gelegenheit gegeben, aus ihrer Tätigkeit in umweltbezogenen Ausschüssen zu berichten und ihre Pläne für die kommende Legislatur vorzustellen.

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