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Klimaneutralität: EU will Greenwashing von Airlines stoppen
EU-News | 02.05.2024
#EU-Umweltpolitik #Klima und Energie #Mobilität

Klimaneutralität: EU will Greenwashing von Airlines stoppen

Flugzeug im Landeanflug
© Foto: AdobeStock/ Tomasz Warszewski
Flugzeug im Landeanflug

„Grün“ oder gar klimaneutral fliegen dank entsprechender Kraftstoffe oder Kompensationsprojekte – diesem Märchen will die EU-Kommission beikommen. Binnen 30 Tagen müssen 20 Airlines bei ihrem Marketing nachbessern. Das berichtet der Umweltinformationsdienst ENDS.

23 Mitglieder der Europäischen Verbraucherorganisation BEUC hatten Mitte 2023 bei der EU-Kommission kritisiert, dass 17 Fluggesellschaften mit unwahren Klima-Angaben werben. Diesem Greenwashing wollen EU-Kommission und europäische Verbraucherschutzbehörden laut ENDS nun ein Ende bereiten. Insgesamt 20 Airlines müssen innerhalb von 30 Tagen ihre angeblich grünen Angaben zu ihren Flügen wasserdicht machen.

Die Verbraucherschützer bemängelten zum Beispiel das Vorgehen, Gebühren zu erheben, die angebliche Umweltschäden ausglichen. Andere Kritikpunkte sind Begriffe wie „grün“, „nachhaltig“, „verantwortungsbewusst“ oder „nachhaltige Flugkraftstoffe“; das Einbinden von Emissionsrechnern ohne wissenschaftliche Basis oder ein Werben damit, dass eine Airline bald ohne Treibhausgasemissionen fliege, ohne dies mit konkreten Angaben oder Zielen hinterlegen zu können.

Nach der Frist von 30 Tagen kündigte die EU-Kommission an, die Airlines weiter im Blick zu behalten. Die Verbraucherschutzbehörden könnten auch zu Sanktionen greifen.

Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa kriegt auch auf nationaler Ebene wegen ihres Greenwashings Probleme, denn soeben hat die Deutsche Umwelthilfe am Landgericht Köln Unterlassungsklage gegen die Deutsche Lufthansa AG eingereicht. Grund sind auch hier CO2-Neutralitätsversprechen, die in die Irre führen. Kurz zuvor hatte auch noch Transport & Environment (T&E) mit einer Analyse aufgewartet, nach der Lufthansa „die zweitschmutzigste Fluggesellschaft Europas“ sei, mehr Emissionen verursachte nur Ryanair. Bedenkenswert: „Für mehr als 80 Prozent ihrer Emissionen bezahlte die Lufthansa keinen Cent, da Langstreckenflüge außerhalb Europas nicht unter die europäischen Emissionshandelssysteme fallen“, so T&E.

Kritik am Flugverkehr kam auch vom neu gewählten Präsidenten der Bundesvereinigung gegen Fluglärm e.V. (BVF). Werner Kindsmüller forderte auf der Mitgliederversammlung des Verbands Mitte April: „Statt taktischer Spielchen um nicht ernst gemeinte Fahrverbote für PKW sollte Verkehrsminister Wissing endlich die Privilegierung des Luftverkehrs in der Klimapolitik beenden.“

Außerdem: Mehr öffentliche Ladesäulen und TEN-T-Beschluss im EU-Parlament

Auch in anderen Verkehrsbereichen gibt es Fortschritte: Laut einer anderen Untersuchung von T&E haben neben Deutschland 18 weitere EU-Länder bereits jetzt schon die Zubauziele für öffentliche Ladesäulen geschafft, sodass es heute dreimal mehr Ladesäulen gibt als noch vor drei Jahren. Und Ende April haben die Abgeordneten des Europäischen Parlaments die Leitlinien für das transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V bzw. TEN-T) und die aktualisierten Pläne zur Fertigstellung großer transeuropäischer Verkehrsprojekte wie grenzüberschreitende Straßen, Eisenbahnen, Brücken und Tunnel bis Ende 2030 gebilligt. [ah]

PM von BEUC

Artikel ENDS [kostenpflichtig]

PM der Deutschen Umwelthilfe

PM von T&E zu Lufthansa  

PM von BVF

PM von T&E zu Ladesäulen

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