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#StandWithUkraine: Rede des DNR-Präsidenten Kai Niebert auf der Friedenskundgebung am 27.02.2022
News | 03.03.2022
#Politik und Gesellschaft

#StandWithUkraine: Rede des DNR-Präsidenten Kai Niebert auf der Friedenskundgebung am 27.02.2022

Kundgebung gegen den Krieg in der Ukraine
© Uwe Hiksch
Kai Niebert: „Es macht mich traurig und wütend, dass wir zusehen müssen, wie Menschen in der Ukraine von Putins Raketen ermordet werden.“

Stoppt den Krieg! Frieden für die Ukraine und ganz Europa - Rund eine halbe Million Menschen hatte sich am 27. Februar zu einer Kundgebung für den Frieden in Berlin versammelt. Der Deutsche Naturschutzring hatte mit einem breitem Bündnis zur Teilnahme aufgerufen.

Kai Niebert
Die Abhängigkeit von Kohle, Öl und Gas ist das Schmiermittel der Tyrannen. Klimaschutz ist der Sand in ihrem Getriebe. Klimaschutz ist Freiheit. Klimaschutz ist Frieden.
Kai Niebert
DNR-Präsident

Hier die Rede von DNR-Präsident Kai Niebert im Wortlaut:

„Nicht weit von uns liegen die Gräber von 2.500 russischen Soldaten. 2.500 russischen Soldaten, die vor 75 Jahren geholfen haben, Deutschland von der Naziherrschaft zu befreien. Dafür sind wir noch heute dankbar.

Umso entsetzlicher ist es, dass heute Wladimir Putin als Tyrann aus Russland zurückkehrt und Europa angreift. Ja, Europa, denn die Ukraine ist ein Teil von uns.

Ich appelliere an Sie, Wladimir Putin, bringen Sie Ihr Land nicht auf die falsche Seite der Geschichte. Das Leid, das Sie über die Menschen in der Ukraine bringt, ist unerträglich. Beenden Sie diesen Krieg sofort. Ziehen Sie sich aus der Ukraine zurück.

Es macht mich traurig und wütend, dass wir zusehen müssen, wie Menschen in der Ukraine von Putins Raketen ermordet werden. Mir stockt der Atem, dass Putin mit der Bombe droht, sobald wir in der Ukraine eingreifen.

Wir können aber eines tun: Deutschland zahlt jedes Jahr 70 Milliarden Euro für Öl, Kohle und Gas aus dem Ausland. Damit muss Schluss sein! Wir müssen aufhören, Putins Kriegskasse zu füllen, indem wir weiter Öl, Kohle und Gas bei ihm einkaufen.

Der Weg wird nicht einfach. Die Hälfte unserer Steinkohle, jeder zweite Kubikmeter Gas und jeder dritte Liter Öl kommen aus Russland. Der schnelle Weg hier raus wird teuer und er wird Zumutungen bedeuten.

Wir werden Energie sparen, wir werden mehr für sie ausgeben und wir werden für eine kurze Zeit neue Pipelines bauen müssen. Aber die Unabhängigkeit von Tyrannen ist jeden Cent und jede Zumutung wert.

Viel wichtiger aber: Wenn wir Putin seinen Boden entziehen wollen, müssen wir die Energiewende jetzt ins Ziel bringen. Nicht nur, weil die Klimakrise zunimmt, sondern auch weil Tyrannen sie sonst weiter anheizen.

Und der Angriff Putins zeigt vor allem eins: Wir müssen europäisch denken. Wir müssen die Energiewende zu einem Projekt ganz Europas machen. Von Madrid bis Oslo, von Kopenhagen bis Wien und von Berlin bis Kiew. Europa – die Welt muss sich lossagen von fossilen Autokraten, die Klima und Konflikte anheizen.

Wind- und Sonnenstrom sind die einfache Antwort. Aber den werden wir nicht morgen überall haben. Wenn wir uns von den Tyrannen lossagen, werden wir Jahre erleben, in denen Energie knapper wird. Werden wir zu Tugenden wie Sparsamkeit und dem richtigen Maß zurückfinden müssen. Aber jede Anstrengung ist es Wert, den Tyrannen ihre Grundlage zu entziehen.

Und mit Blick auf die Fantasien einiger Ministerpräsidenten sage ich: Unsere fossil-atomare Vergangenheit ist die Ursache und nicht die Lösung unserer Probleme. Die Abhängigkeit von Kohle, Öl und Gas ist das Schmiermittel der Tyrannen. Klimaschutz ist der Sand in ihrem Getriebe. Klimaschutz ist Freiheit. Klimaschutz ist Frieden.

Und genau dafür stehen wir hier: Für Frieden in Europa. Für Frieden in der Ukraine. Ukraine, we stand with you.”

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