EU ergänzt Liste invasiver Arten
Riesenbärenklau, Marderhund und drüsiges Springkraut gelten in der EU jetzt als invasive gebietsfremde Arten, deren Verbreitung Anlass zur Sorge gibt. Insgesamt zwölf neue Tier- und Pflanzenarten hat der zuständige Ausschuss der EU-Mitgliedstaaten benannt, die in die Unionsliste aufgenommen werden, weil sie potenziell negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt haben können.
Die Umweltorganisationen BirdLife Europe und seine deutsche Sektion NABU begrüßten die Entscheidung, wiesen aber darauf hin, dass die nun gelisteten 49 Arten nur einen Bruchteil der EU-weit als invasiv angesehenen Arten ausmachten.
Der NABU schreibt, dass allein in Deutschland mindestens 168 Tier- und Pflanzenarten bekannt seien, die nachweislich negative Auswirkungen haben oder haben könnten. Diese liste das Bundesamt für Naturschutz in seinem Managementhandbuch für invasive Arten auf. In der gesamten EU gingen Experten sogar von rund 12.000 gebietsfremden Arten aus, von denen etwa 15 Prozent als invasiv eingestuft werden, und damit potenziell Schäden anrichten. Die EU hat das erkannt und 2015 eine Verordnung verabschiedet, denn der wirtschaftliche Schaden invasiver Arten wird auf 12 Milliarden Euro jährlich geschätzt. BirdLife erwartet eine erneute Erweiterung der Unionsliste im Frühjahr 2018. [jg]
NABU-Information und Liste der bisher aufgeführten invasiven Arten