Nitratverschmutzung: Kommt Deutschland aus den Puschen?
Die Nitratwerte an vielen Messstellen in Deutschland sind zu hoch und damit gesundheits- und umweltschädlich. Aus Sicht der Umweltbewegung sind die weiteren Schritte klar: Die Bundesregierung soll endlich ein wirksames Maßnahmenpaket zur Reduktion von Nährstoffeinträgen in Wasser, Böden und Luft vorlegen – auch über das Düngerecht hinaus.
Das Düngerecht ist zum Zankapfel zwischen der EU-Kommission und der Bundesregierung geworden. Ein Vertragsverletzungsverfahren läuft, hohe Geldstrafen drohen, Bauernverbände demonstrieren und Umwelt- und Landwirtschaftsministerium sind sich uneins (EU-News vom 04.04.2019).
Im Zuge dessen veröffentlichten Umweltverbände ein gemeinsames Eckpunktepapier mit Forderungen. Darin geht es unter anderem um die schnelle Einführung einer verbindlichen Stoffstrombilanz für Stickstoff und Phosphor, eine deutliche Reduktion der Tierbestände vor allem in bereits überdüngten Regionen sowie zu schließende Schlupflöcher in Nährstoffberechnungen, die bisher Mineraldünger nur unzureichend einbeziehen. Eine einheitliche Gesetzgebung in Bund und Ländern für Maßnahmen gegen die Nitratverschmutzung in besonders betroffenen Regionen fehle. Grundwasser und Gewässer seien ein hohes Gut, das es verlässlich zu schützen gelte, mit verursachergerechten Lösungen und dem politischen Willen, diese durchzusetzen. Die Zeit für eine Kehrtwende ist jetzt, so die gemeinsame Auffassung der beteiligten Verbände. [jg]
BÖLW-Pressemeldung zum Thema/anlässlich der Bund-Länder-Agrarministerkonferenz