DNR-Kommentar zur vertagten Glyphosat-Entscheidung
Berlin – Anlässlich der vertagten Entscheidung über eine Verlängerung der Glyphosatzulassung kommentiert Florian Schöne, Geschäftsführer des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR):
„Heute sind die EU-Mitgliedstaaten nicht zu einer Einigung gekommen. Mit diesem Ergebnis wird deutlich, dass eine Verlängerung des Totalherbizids Glyphosat in der EU nicht konsensfähig ist. Dies ist ein wichtiges Signal für eine naturverträglichere Landwirtschaft. Denn um das Artensterben einzudämmen, müssen wir den Pestizideinsatz drastisch reduzieren. Gerade die besonders schädlichen Totalherbizide wie Glyphosat müssen dauerhaft vom Markt genommen werden. Der Wirkstoff hat nicht nur verheerende Auswirkungen auf die Biodiversität sowie auf Böden und Gewässer, sondern bringt nachweislich auch gesundheitliche Schäden mit sich.
Die Entscheidung wird nun nochmals vertagt. Dabei ist nicht zu vergessen, dass die Ampel-Koalition in ihrem Koalitionsvertrag ein Glyphosatverbot in Deutschland ab 2024 unmissverständlich angekündigt hat – egal, wie die EU-Entscheidung ausfällt. Wir erwarten nun Lösungsvorschläge seitens der Bundesregierung, damit dieses Versprechen zügig umgesetzt wird.“