DNR-Mitgliederversammlung hebt die Bedeutung des Umweltschutzes für den Menschen hervor
DNR-Präsident Niebert: „Naturschutz ist Menschenschutz – deswegen werden wir künftig die Bürger*innen ins Zentrum unseres Wirkens stellen.”
Berlin – Der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) hat auf seiner heutigen Mitgliederversammlung in Berlin über die Herausforderungen von Umweltpolitik in Zeiten der Transformationsmüdigkeit sowie über die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts diskutiert. Das Grußwort vor den über 70 Teilnehmenden und Delegierten sprach Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.
DNR-Präsident Kai Niebert lud in seiner Rede zu einem Perspektivwechsel in der Klima- und Naturschutzpolitik ein. Statt zu moralisieren und das individuelle Verhalten Einzelner zu verurteilen, gehe es darum, klare politische Rahmenbedingungen und die richtigen Anreize zu schaffen, um der Transformationsmüdigkeit wieder eine Zukunftsperspektive entgegenzusetzen. „Wir müssen die Chancen auf ein gutes Leben gemeinsam ins Zentrum rücken.“
Bundesminister Özdemir ging in seinem Grußwort auf die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Landwirtschaftspolitik in Deutschland und der EU ein. Er bekannte sich zu einer zügigen Novelle des Bundeswaldgesetzes noch in dieser Legislatur und zu einer grundlegenden Reform der EU-Agrarpolitik nach dem Prinzip ‘Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen’. „Die GAP ist der wichtigste Hebel, wenn ich eine strukturelle Veränderung der Landwirtschaftspolitik erreichen möchte”, so Özdemir.
Daneben wurden heute von den Delegierten mit Melanie Grimm (Deutscher Alpenverein), Ursula Heinen-Esser (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald) und Jan Peters (Michael Succow Stiftung) drei neue Beisitzer*innen in das DNR-Präsidium gewählt. Inhaltlich verabschiedeten die Mitglieder den vom Präsidium eingebrachten Leitantrag „Naturschutz ist Menschenschutz”.
Neu in den DNR aufgenommen wurden das in Würzburg ansässige Bergwaldprojekt e.V. sowie die Stiftung Animal Advocacy and Protection (AAP). Damit vertritt der DNR nunmehr 99 Mitgliedsorganisationen, die über 11 Millionen Menschen erreichen.
Einstimmig angenommen wurde außerdem eine Resolution zum Schutz der Karstlandschaft im Südharz, die der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher eingebracht hatte.