DNR-Statement zur Einigung über die europäische Erneuerbare-Energien-Richtlinie
Berlin - Zur Einigung über die europäische Erneuerbare-Energien-Richtlinie kommentiert Florian Schöne, Geschäftsführer des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR):
„Es sind bittere Nachrichten, dass sich die EU-Mitgliedstaaten trotz Energie- und Klimakrise nicht auf ein angemessenes Ausbauziel der erneuerbaren Energien bis 2030 einigen konnten. Statt den vernünftigen Vorschlägen des Europäischen Parlaments und der EU-Kommission zu folgen, haben sich die Mitgliedstaaten mit ihren Partikularinteressen durchgesetzt: Im Ergebnis steht ein zu lasches Ziel von 42,5 Prozent Erneuerbare bis 2030, ein Festhalten an der Verbrennung von Wald-Biomasse und ein Wiedererstarken der Atomkraft in Europa. So erhalten Mitgliedstaaten die Möglichkeit, ihr Ziel für den Anteil von grünem Wasserstoff zu drücken, indem sie roten Wasserstoff nutzen, der mit Atomkraft gewonnen wird. Derartiges Greenwashing hat in einem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien nichts zu suchen. Zudem haben einzelne Mitgliedstaaten durchgesetzt, dass der Schutz der europäischen Wälder, wie vom EU-Parlament vorgeschlagen, deutlich abgeschwächt wird. Insgesamt greift die Einigung viel zu kurz. Die EU hätte ein sicheres, günstiges und nachhaltiges Energiesystem auf den Weg bringen können, setzt aber stattdessen auf veraltete, gefährliche und umweltschädliche Technologien.”