„Forstwirtschaft und Naturschutz integrativ denken und umsetzen“
Spitzenverbände aus Forstwirtschaft und Naturschutz tauschen sich über gemeinsame Herausforderungen und Lösungsansätze aus
Berlin – Am gestrigen Tag trafen sich führende Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Forstwirtschaftsrats (DFWR) und des Deutschen Naturschutzrings (DNR) zu einem gemeinsamen Fachgespräch. Das öffentliche Interesse gegenüber dem Wald und seiner nachhaltigen Bewirtschaftung ist angesichts der Herausforderungen von Klimawandel und Biodiversitätskrise bei gleichzeitiger Bereitstellung des Rohstoffs Holz größer denn je. Um hier nach Lösungsansätzen zu suchen, möchten die Spitzenverbände gemeinsame Belange kooperativ vorantreiben.
„Nur in einem größtmöglichen sachlichen Konsens können wir die Nutzung und den Schutz der Natur im ländlichen Raum gleichermaßen und langfristig sicherstellen. Darum müssen wir regelmäßig miteinander reden. Wir haben große Schnittmengen, auch das ist eine Erkenntnis des Tages“, so DFWR-Präsident Georg Schirmbeck.
„Um die stark geschwächten Wälder angesichts der fortschreitenden Klima- und Biodiversitätskrise widerstandsfähiger zu machen, sind die Rahmenbedingungen für die künftige Waldbewirtschaftung ebenso entscheidend wie der nachhaltige Umgang mit Energie und stofflichen Ressourcen. Daher müssen wir uns gemeinsam dafür einsetzen, dass die Wälder ihre Lebensfähigkeit und damit auch ihre wichtigen Funktionen als Luftfilter, Erholungsraum, Kohlenstoff- oder Wasserspeicher und für die biologische Vielfalt erhalten“, sagte DNR-Präsident Kai Niebert.
Die Ziele der Bundesregierung, den Schutz von Klima und biologischer Vielfalt voranzutreiben und den Wäldern mit ihren Leistungen eine angemessene Bedeutung zu verschaffen, unterstützen DFWR und DNR ausdrücklich. Sie wollen die Prozesse durch regelmäßige, gemeinsame Gespräche aktiv begleiten. Der Weg hin zu klimaresilienten Mischwäldern kann nur gelingen, wenn Forstwirtschaft und Naturschutz integrativ gedacht und umgesetzt werden.
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) ist der Dachverband von knapp 100 Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen, die zusammen elf Millionen Menschen erreichen. Die unter dem Dach des DNR zusammengeschlossenen Organisationen eint die Ziele, biologische Vielfalt und natürliche Ressourcen zu schützen, den Klimawandel zu bekämpfen und für eine nachhaltige und umweltgerechte Wirtschaftsweise einzutreten.
Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) ist die Stimme für rund zwei Millionen private und öffentliche Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die die Fläche von etwa 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland nachhaltig pflegen und bewirtschaften. Die Mitgliedsorganisationen des DFWR vertreten den Privat-, Staats- und Körperschaftswald, die Forstwissenschaft, die mit der Forstwirtschaft verbundenen berufsständischen Verbände und weitere mit der Erhaltung und Förderung des Waldes und der Forstwirtschaft befasste Organisationen.