Menü
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
Startseite
Presse
Pressemitteilungen
Umweltorganisationen fordern 95 Prozent Emissionsreduktion in der EU bis 2040
Pressemitteilung | 05.02.2024
#EU-Umweltpolitik

Umweltorganisationen fordern 95 Prozent Emissionsreduktion in der EU bis 2040

Niebert: „95 Prozent CO2-Reduktion sind klima-, energie- und wirtschaftspolitisch vernünftig“

2040
© AdobeStock/Sansha Creation
2040-Ziel

Berlin - Anlässlich der für morgen erwarteten Mitteilung der EU-Kommission zum EU-2040-Klimaziel fordern acht Umweltorganisationen in einem Positionspapier ein EU-Klimaziel von mindestens 95 Prozent Emissionsreduktion bis 2040. „Wenn die EU-Kommission es ernst meint mit einer wissenschaftsbasierten und verlässlichen Klimapolitik in Europa, muss sie sich für ein 2040-Klimaziel aussprechen, das sich an den Empfehlungen des Europäischen Klimabeirats orientiert. Dieser hat jüngst in einem Bericht vorgerechnet, dass 90 bis 95 Prozent weniger Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 machbar, vorteilhaft und geboten sind. Alles unter 95 Prozent wäre eine verpasste Chance für Klimaschutz, Gesundheit und Sicherheit in Europa.“, kommentiert DNR-Präsident Kai Niebert.

In ihrem Positionspapier fordern die Umweltorganisationen die EU-Kommission auf, sich am oberen Ende der Empfehlung des Europäischen Klimabeirats zu orientieren. „Was jeder aus dem Sport kennt, gilt auch für die Klimapolitik: Die letzten Meter sind die schwersten. Wenn die EU bis spätestens 2050 klimaneutral sein will, kommt sie nicht umhin, bis 2040 95 Prozent ihrer CO2-Emissionen reduziert zu haben. Nur so haben wir die Kraft, auch die letzten Meter ohne Strukturbrüche gemeinsam zu stemmen. Um auf den Pfad für das 1,5-Grad-Limit zu kommen, muss sich die EU auch ein höheres Klimaziel für 2030 und ein Zwischenziel für 2035 setzen. Je steiler die Zielsetzung jetzt ist, desto mehr bekommen wir in der ersten Hälfte der 2030er Jahre abgeräumt. Danach wird es technisch und politisch immer anspruchsvoller, die verbliebenen Restemissionen zu reduzieren“, so Niebert weiter. Dazu gehört auch, dass die EU jetzt ihr Versprechen der UN-Klimakonferenz wahrmacht und einen Fahrplan für den Weg raus aus fossilen Energien bis spätestens 2040 aufsetzt.

Die Umweltorganisationen verweisen zudem auf die Vorteile, die ein höheres Klimaziel von bis zu 95 Prozent laut Klimabeirat mit sich bringen würde: Dazu zählen geringere Gesundheits- und Umweltrisiken, eine bessere Bezahlbarkeit von Energie sowie deutlich weniger Importe von fossilem Gas und Öl, womit die EU und einzelne Mitgliedstaaten wiederum ihre Kosten und ihre geopolitische Abhängigkeit verringern könnten.

Zudem betonen die Organisationen, dass das Erreichen der EU-Klimaziele getrennt von unrealistisch hohen Zielen für die Kohlenstoffentnahme betrachtet werden muss: Angesichts der fortschreitenden Klimakrise darf sich die EU nicht zu sehr auf technische und natürliche Senken für die Zielerreichung stützen, da deren Verlässlichkeit und Machbarkeit weiterhin große Unsicherheiten birgt. Es braucht daher drei separate Ziele: Ein hohes Ziel für die Verringerung der Treibhausgasemissionen sowie getrennte Ziele für die Speicherung in natürlichen Senken und die dauerhafte technologiegestützte Kohlenstoffentnahme. Die letzten beiden dürfen zusammen allerdings nur einen geringen Anteil von drei Prozentpunkten ausmachen.

Das gemeinsame Positionspapier finden Sie hier.

 

Kontakt für Rückfragen

Das könnte Sie interessieren

Ein grün bekleideter Arm hält eine Tafel mit Aufschrift "Europäischer Green Deal!" in den EU-Sternenkreis vor blaubem Hintergrund
Pressemitteilung | 27.11.2024
#Biodiversität und Naturschutz #EU-Umweltpolitik #Landwirtschaft und Gentechnik #Wirtschaft

Neue EU-Kommission gewählt: Green Deal jetzt effektiv und sozial gerecht umsetzen!

Der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) begrüßt die heutige Wahl der neuen EU-Kommission und mahnt an, den europäischen Green Deal jetzt effektiv und sozialgerecht umzusetzen. Die zweite EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen muss dabei nicht nur für Planungssicherheit in Bezug auf den Green Deal einstehen, sondern auch die Prinzipien von Demokratie und Rechtstaatlichkeit verteidigen. ...