Moorschutzstrategie - bitte zeitnah und ambitioniert!
"Moorschutz ist als naturbasierte Lösung für wirkungsvollen Klimaschutz und zur Erreichung anderer Umweltziele wie z.B. Biodiversitäts- und Gewässerschutz dringend nötig", das schreiben 21 Verbände gemeinsam mit ihrem Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring und der Michael Succow Stiftung in einem offenen Verbändebrief. Die Organisationen fordern eine zeitnahe und ambitionierte Moorschutzstrategie noch in dieser Legislaturperiode.
Die aktuellen Entscheidungen zur Nachschärfung der Klimaziele erforderten, dass alle Sektoren und Bereiche auf einen klimaverträglicheren Pfad einschlagen, so die Verbände. Wenn die Klimaschutzziele für 2030 verfehlt werden, würden die Ziele für 2040 und 2050 nahezu unerreichbar.
"Leider müssen wir aber feststellen, dass selbst die aus unserer Sicht nicht ausreichend ambitionierte Vorlage des Bundesumweltministeriums trotz insgesamt breiter Zustimmung nicht von allen Ressorts mitgetragen wird", kritisieren die Organisationen. Zwar sei es richtig, dass die notwendige Anhebung von Wasserständen große technische, ökonomische und soziale Anstrengungen erfordere. Aber die Zielstellung des Paris-Abkommens verlange eine grundlegende Transformation der Wirtschaft und setze damit Herausforderungen in allen Sektoren. Land- und forstwirtschaftlich genutzte Moorböden müssten wegen ihrer überdurchschnittlich hohen Treibhausgasemissionen dabei eine große Rolle spielen. "Die Bundesregierung muss hierbei sicherstellen, dass die Rahmenbedingungen eine solch tiefgreifende Transformation in der Moorbewirtschaftung ermöglichen und befördern, z. B. durch Unterstützung von klimafreundlichen Paludikulturen in der EU-Agrarpolitik (GAP) und weitere Formen der Förderung, wie ebenfalls im Koalitionsvertrag angestrebt."
Unterstützt wird der Verbändebrief von:
Deutscher Naturschutzring (DNR), Michael Succow Stiftung, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Naturschutzbund Deutschland (NABU), WWF, Global Nature Fund, Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL), Grüne Liga, Bundesverband Beruflicher Naturschutz (BBN), Deutsche Umwelthilfe, Bodensee-Stiftung, NaturFreunde Deutschlands, Berufsvertretung Deutscher Biologen, Naturgarten, B.A.U.M., Bundesverband Boden, EuroNatur Stiftung, Deutscher Kanu-Verband, Heinz Sielmann Stiftung, Bundesverband für Umweltberatung (bfub), Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV), Ökologischer Jagdverband (ÖJV), Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung
Adressaten
An den Chef des Bundeskanzleramts
Herrn Bundesminister Prof. Dr. Helge Braun
Nachrichtlich an:
- Bundesministerin Svenja Schulze
- Bundesministerin Julia Klöckner